Homecoming

Blick auf das Spielfeld der Commerzbank-Arene

Es ist wieder an der Zeit in die Tasten zu hauen. Die Saison hat schon längst begonnen und ich bin endlich wieder in den Stadien der Republik unterwegs. Versprochen. Was so besonders an diesem Beitrag ist und warum ich ausgerechnet diesen Titel gewählt habe, erfahrt ihr hier. Endlich wieder: Auf ein Spiel.

Wenn aus Jahren eine Ewigkeit wird

Homecoming. Dieses Event stammt aus den USA und wird gegen Ende September/Anfang Oktober ausgetragen. Es steht für ein Wiedersehen der Highschool Absolventen. Und auf dieses Wiedersehen habe ich mich lange gefreut. Es ist mein erstes Auswärtsspiel diese Saison und ich treffe auf Menschen, die ich (verdammt) lange nicht mehr gesehen habe. Seit einem Jahr wohne ich nun schon im schönen Würzburg. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich hier in den Fanclub eintrete. Gesagt, getan. Zufälligerweise ist der Vorstand der Werder Warriors in Würzburg auch meine erste große Liebe gewesen. Soviel zu dem Satz: Man sieht sich immer 2x im Leben. Nach 10 Jahren sollten sich unsere Wege wieder kreuzen.

Jetzt aber auf zum Spiel. Auf dem Parkplatz am Würzburger Hauptbahnhof, warten Jendric und ich auf Patrick und Magnus. Es tut gut, wieder mal ein paar Grün-Weiße zu treffen. Ein seltener Anblick aber ein schöner.

Freunde die sich in den Armen liegen

Alles beim Alten

Mit Kaltgetränken im Gepäck und jeder Menge guter Laune steigen wir in den Bus. Und wer sich nach so langer Zeit wieder so umarmen kann, als wäre nie Zeit vergangen, der weiß, was wahre Freundschaft ist. Ein besonderer Moment. Auch, weil ich endlich die Mitglieder des Fanclubs kennenlerne. Auch wenn ich die Franken für Ihren Dialekt nicht gerade feiern kann, so schätze ich umso mehr ihren Humor und ihre Herzlichkeit. Ich werde in Empfang genommen, als würde ich schon immer dazugehören. Aus den Boxen ertönt unsere Hymne Lebenslang Grün-Weiß von den Original Deutschmachern. Sobald man mit einstimmt, ist eh alles andere vergessen. Heute holen wir uns endlich 3 Punkte. Keinen Zweifel. Der Weg nach FFM wird von tollen Gesprächen begleitet. Die gute Laune ist an ihrem Zenith. So bekommen wir auch immer wieder regelmäßig ein kleines Ständchen der Bamberger Jungs ins Ohr gegröhlt. Wie hab ich das vermisst.

Freunde und Anhänger des SV Werder Bremen

Eine kleine Sportliche Einlage

Noch ein kräftiger „Werder-Schluck“ (Waldmeister Likör) vor der Ankunft und los geht’s. Dieses Gefühl in einer fremden Stadt mit einem Werder Schal auszusteigen ist ungefähr so, als wenn du hungrige Löwen aus dem Käfig lässt. Die Zeit ist leider schon etwas fortgeschritten, somit legen wir noch einen kleinen Sprint vor der Commerzbank-Arena hin, um pünktlich in der Kurve zu stehen.

Vom Waldstadion zur Commerzbank-Arena in 10 Sätzen.

Seit dem Jahr 2005 trägt es nun diesen Namen. Eröffnet wurde es 1925. Den früheren Namen Waldstadion bekam es aufgrund seiner Lage in Frankfurt. 51.500 Zuschauer finden hier einen Platz um Fußball zu schauen. Mitte der 20er Jahre waren es noch knapp 35.000 Plätze. Gleich im Eröffnungsjahr fand hier das letzte Spiel um die deutsche Meisterschaft statt. Damals gewann der 1. FC Nürnberg mit 0:1 gegen den damaligen FSV Frankfurt. Nach dem 2. Weltkrieg nahmen Amerikanische Soldaten in beschlagnahm und benannten es „Victory Stadium“. Juli 1946 wurde es dann allerdings wieder für deutsche Sportliche Zwecke freigegeben. Unzählige Ereignisreiche Spiele und Veranstaltungen fanden seither statt.

Da wo ich sein will

Aber wieder zurück zu unserem Sportlichen Ereignis. Dem Sprint in das Stadion. Von außen hören wir schon die Mannschaftsaufstellung der Gastgeber. Klar, hier bin ich mal wieder Textsicher :-).

Zwei Freunde in Werder Trikot in der Gästekurve

Kontrolliert wird gleich Zweimal. Pünktlich zum Anpfiff stehen wir außer Atem aber glücklich in der Kurve. Nach dem Eintreffen der Ultras ist die Stimmung grandios. Es riecht nicht nur nach Fußball, es hört sich auch danach an. Und genau hier denke ich mir wieder, das ist meine Welt. Egal was wer sagt über mich, meinen Verein, meine Liebe zum SVW, egal wo ich gewohnt hab. Das war´s mir immer Wert. Immer und zu jeder Zeit.

Anzeigetafel mit der Aufschrift 2:1

90 Minuten Wahnsinn

In der 27. Minute schießt Klaassen den Führungstreffer. Jaaaaa! Zuvor hatte Maxi Eggestein in der 7. Minute den Pfosten erwischt, hier kam endlich die Befreiung. Die Bremer schlagen sich gut. Immer wieder hält uns Jiri Pavlenka den Rücken frei. Nach 45 Minuten pfeift der Schiri zur Halbzeit. Da treffe ich dann nach langer Zeit auch endlich wieder Michi. Von dem werdet ihr bald mehr zu hören bekommen. Ich expandiere :-). Lasst euch überraschen.

Zwei Freunde in der Gästeliste in Werder Trikots

Neue Helden braucht das Land (nicht)

Weiter geht’s. Verregnet ist vielleicht das Wetter aber nicht die Stimmung. Trotz der großen Verletzungsserie der Grün-Weißen machen sie wirklich das Beste draus. Nicht auszumalen was hier gehen würde, wenn wir diese nicht hätten. Aber es wäre nicht Werder, wenn etwas leicht wäre. Dieses Schicksal muss man akzeptieren. Auch, dass in der 88. Minute Silva die SGE in die Führung schießt. Verdammt, jetzt muss noch was passieren. Leider kommt so gar nichts mehr von den Bremern. Aber das Pech des einen ist das Glück des anderen. So bekommen wir in der 91. Minute einen Elfmeter zugesprochen. Ganz ohne VAR. Ich bin mächtig stolz auf den Schiri. Was man wohl gerade als kleinen Schmunzler verbucht, ist mittlerweile traurige Wahrheit. Willkommen im Jahr 2019 indem der VAR viele Spiele entschieden, viele Schiris verunsichert und Momente kaputt gemacht hat. Fußballgeschichte schreiben jetzt Helden hinter Computern und Kameras.

Anderes Thema.

Anzeigetafel der Commerzbank-Arena. Es steht 2:2

Das Beste zum Schluss

Milot Rashica steht am Elfmeterpunkt und kickt souverän das Runde in’s Eckige. Mein Jubel ist so groß, dass mein Handy aus der Jackentasche durch die komplette Kurve fliegt. Wir nehmen heute einen Punkt mit. Ich bin zufrieden. So geht es auch wieder in den Bus um die Heimfahrt anzutreten. Was für ein Spieltag. Ein fettes grinsen liegt auf meinen Lippen bevor mir die Augen zufallen und ich erst wieder aufwache als der Busfahrer sich für die Mitfahrer aus Würzburg bedankt. Ich habe zu danken, denke ich. Dankbarkeit, ein kostbares Gut. Unterschätzt liegt es viel zu tief vergraben in einigen Charakteren der heutigen Zeit. Apropos Zeit! Das ist der Beginn einer tollen neuen im Fanclub der Werder Würzburg Warriors. Ich freu mich riesig auf alles was noch kommt.

Auf ein Spiel!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autor: aufeinspiel

Nordisch by Nature!

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