Der Mythos vom 12. Mann

Freunde des guten Fußballgeschmacks, es ist wieder so weit. Es geht nach Gelsenkirchen. Warum die Fahrt und der Einlass nicht so reibungslos abliefen und was mich wirklich zu Tränen gerührt hat, erfahrt ihr wie immer hier – AUF EIN SPIEL!

Unverhofft kommt oft

Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, weiß, dass ich mich für diese Saison schon verabschiedet habe. Jetzt kommt es super spontan doch noch zu zwei Auswärtsfahrten. Die erste gegen den S04. Es war noch ein Platz in einer geplanten 9er-Bus Fahrt frei und ein Ticket gab´s auch für mich.

Egal wo du auch spielst…

Ihr kennt das Prozedere aus meinen vorangegangenen Beiträgen. Der Wecker klingelt um 07:00 Uhr morgens. Man kommt im Tag an und dann irgendwann am Bahnhof oder am vereinbarten Treffpunkt. So wie auch heute. Ich hatte mich auf 8 weitere Bremer Fans gefreut. Was mir aber keiner im Vorfeld verraten hat, hier fahren auch zwei Schalke Anhänger mit. Das kann ja unterhaltsam werden, denke ich mir. Nachdem wir vollzählig sind, geht es los. Fünf Stunden in Richtung Pott!

Freunde in Werder Bremen Fanbekleidung unterwegs im Bus nach Gelsenkirchen
Egal wo du auch spielst!

Musikalisch wird die Auswärtsfahrt untermalt von Hymnen verschiedenster Vereine. Auch Schalke Songs tönen durch die Boxen. Die Zeit vergeht wie im Flug und als wir am Rastplatz für eine letzte Pause halten, fährt uns auf dem Rasthof jemand vorne ins Auto. Die Stimmung ist für einen kurzen Moment dahin. Aber dann sind wir 30 Minuten später in Gelsenkirchen an der Veltins-Arena – und jeder hat Bock auf diese Partie.

Der Mythos vom Schalker Markt

Die Veltins-Arena, früher Arena AufSchalke genannt, löste im August 2001 das Parkstadion ab, welches dem modernen Fußball irgendwann nicht mehr gerecht werden konnte.  

Dem Mythos nach treffen sich 1904 ein paar Jugendliche im Garten von Heinrich Kullmann und möchten ihren Traum von einer Fußballmannschaft verwirklichen. Sie wollen einen Verein gründen, um Derbys spielen zu können. Dies wird laut mündlichen Überlieferungen in ein Notizbuch eingetragen. Das war die Geburtsstunde des Vereins „Westfalia Schalke“ in den Vereinsfarben rot und gelb. 1904.

1912 schließen sich diese Jungs notgedrungen dem bürgerlichen „Turnverein Schalke 1877“ an und die Farben ändern sich ein Jahr später in die uns eher bekannten Schalker Farben blau und weiß. 

In der Weltkriegszeit gründete man noch einen Verein, man trug Freundschaftsspiele gegeneinander aus, fusionierte beide Mannschaften und trennte sich ein paar Jahre darauf wieder. Kurzum – am 05. Januar 1924 einigte man sich auf den Namen des Vereins. FC Schalke 04.

sind wir mit dabei…

Nach einem kleinen Fußmarsch vom Parkplatz zum Stadion spricht man über Vermutungen, wie das Spiel wohl heute ausgehen mag. Ich tippe selbstsicher auf ein 0 : 2. So hatte ich ja im April 2019 auch ein 0 : 2 hier auf Schalke im DFB-Pokal gesehen – Beitrag verpasst? – Hier entlang!

Die Jungs gehen schon in das Stadion und ich warte auf Freunde aus München. Zeit für ein Kaltgetränk und etwas zu essen. 

Nadine und ein Freund vor der Veltins-Arena beim Warten
Wartezeit ist bekanntlich die _______ Zeit.

Vom Warten und warten

Kurze Zeit nach Einlass kommt es zu einem Einsatz der Polizei und ab dem Zeitpunkt kam keiner mehr in das Stadion. Einlassstopp. Noch tangiert mich das relativ wenig. Ich warte mit Ludwig, den ich zuvor in Mainz kennengelernt habe, auf die Münchener. Als die eintreffen und die Uhr 17:45 Uhr anzeigt, werde ich doch etwas nervös. Kurz blitzt der Gedanke auf, ob man die Partie heute überhaupt im Stadion gucken kann. Laut Hörensagen verursachen ein paar Fans aus der eigenen Reihe einen Streik und blockierten für alle weiteren den Einlass. Großartig. Da kommt Freude auf. Immerhin kommt man mit weiteren Anhängern des SVW in Gespräche und die Zeit wird gut überbrückt.

Fünf Freunde vor der Arena kurz vor dem Einlass
Fünf Freunde für ein Halleluja

Ich drehe mich um, kurz bevor es dann tatsächlich weitergeht. Ein verwüsteter Platz mit viel Müll ist das Letzte, dass ich sehe, bevor es endlich ins Stadion geht. 

Unsere Fahnen wehen nur für Grün und Weiß…

Nach ewiger Suche finden wir dann noch ein schönes Plätzchen weit unten. Das Spiel ist bereits im vollen Gange. Die Stimmung auch. Ich liebe es, vor dem Spiel da zu sein. Die Mannschaft zu begrüßen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Heute ist dafür keine Zeit. Reingeschmissen in Euphorie von 0 auf 100. 

Die Punkte sind unglaublich wichtig. Aber nicht nur für uns, sondern auch für die Knappen, die sich aktuell noch auf einem direkten Abstiegsplatz befinden. Die Spiele kurz vor Saisonende sind immer die emotionalsten. Man weiß, was in der Saison noch realistisch machbar ist und versucht dies mit allen Mitteln zu erreichen. 

Der Fußball hat sich verändert. Aus Fußball mit Herz und Seele wurden wirtschaftliche Unternehmen. Hoffenheim und Leipzig läuteten mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga eine neue Ära ein. 

Vereine wie Schalke und der SV Werder Bremen, durften bereits am eigenen Leib erfahren, was das heißt. Wir standen uns auch in Liga 2 gegenüber und schafften den direkten Aufstieg. Auch weitere Vereine werden bei dem neuen Geschäftsmodell „Fußball“ zu Fall kommen.

Übrigens haben Schalke und Werder Bremen, die meisten Auswärtsfahrer 2022/2023.

Die Kurve singt für dich…

So stehe ich nun in der Gästekurve. Klatsche in die Hände und singe mit, so laut ich kann. Das ist meine Welt. Eine Welt, in der noch alles gut ist. In der ich die Romantik des Fußballs noch spüren kann. 90 Minuten, die mich vergessen lassen, was sonst so passiert. Welche krummen Dinger gedreht werden, welche Trainer wo entlassen werden und ominöse Sporttaschen für Schiedsrichter in Kabinen stehen. Keine Kapitel aus Football Leaks. Hier werden noch eigenen Geschichten geschrieben.

Für einen Moment kann man das alles ausblenden. Sowas hat man nicht vor der Mattscheibe im heimischen Wohnzimmer. Und doch bleibt es ein bitterer Nachgeschmack, dass diese beiden Traditionsvereine sich heute hier mit dem Gedanken an den Abstieg gegenüberstehen. 

18. Minute – TOR für uns! Marvin Duksch erzielt den Führungstreffer. Anknüpfen am Sieg in Bremen – äh Berlin.

Spielanzeige mit 0:1 im Vordergrund Fahnen aus dem Gästeblock
Zur Halbzeit steht es 0:1

So kann es weitergehen. Aber außer einer Gelben Karte und einer Unterbrechung aufgrund einer Verletzung passiert nicht viel. 

Halbzeit

In der Pause kommt ein bekennender Blogleser zu mir, der mich unbedingt treffen möchte. Das erwischt mich unerwartet emotional. Das berührt mein Herz, wenn sowas passiert. Danke dafür. Das ist die Belohnung für die Mühe, die in diesem Blog steckt. 

Egal was auch passiert…

Wenn man in Würzburg wohnt und auf Spiele des glorreichen SVW fährt, hat man nie ein Heimspiel. Man muss immer fahren. Heute sind es 90 Minuten Fußball 10 Stunden Fahrt. Der Unterschied zwischen unzählig teuren monatlichen Abos um seine Mannschaft zu sehen (was nicht nur absurd, sondern auch ziemlich frech ist) und die Kilometer, die ich gerne fahre – sind wir. Wir Fans. Wir sind der Unterschied! Das ist kein Geschäftsmodell. Das ist Leidenschaft. Das gibt dir kein Anbieter (Ausbeuter) für x Euro im Monat. So glücklich macht dich keine Sportwette. 

Ob du Meister wirst oder heute hier verlierst…

Anpfiff zweite Hälfte. Außer zahlreichen Unterbrechungen und Gelben Karten ist bis zur 80. Minute nicht viel zu berichten. Der gerade frisch eingewechselte Schalker van den Berg gleicht für die Königsblauen aus und es wird laut. Sehr laut. 1 : 1. Und von da an ist die Stimmung auf Schalke unantastbar. Die Luft knistert. Was erwartet uns heute noch?

Die Bremer geben nicht auf. Wir auch nicht. Die Trommeln und die Fangesänge erklingen weiter. Und in der Nachspielzeit fällt dann das 2 : 1. Was? So schnell sind 3 wichtige Punkte aus der Hand gegeben. Ich stehe fassungslos, wie alle anderen angereisten Werderaner, in der Kurve und kann nicht glauben, was ich da sehe. Die Zeit auf der Uhr läuft ab und wir verlieren auf Schalke. 

Spielstand nach 95 Minuten Fußball - 2:1 für Schalke04
Abpfiff!

Das Restprogramm hat es für beide Mannschaften in sich. Die 3 Punkte sehe ich als Investition heute Abend. Auch, wenn es für uns selbst so wichtig gewesen wäre, hier zu Punkten. Und vielleicht mag der ein oder andere Leser empört über meine Worte sein. Aber ihr habt nicht gesehen und erlebt, was ich gesehen habe und erlebt habe.

Blick auf die Nordkurve in Gelsenkirchen nach Abpfiff
Tradition schießt vielleicht keine Tore aber ohne Tradition ist Fußball nichts!

Nach Abpfiff blicke ich auf eine komplett blaue Nordkurve. Ein Meer aus Schals, Ekstase und lautem Gesang. Als die Mannschaft der Knappen sich in die Kurve begibt, ertönt der Mythos vom Schalker Markt. So laut wie ich es noch nie irgendwo erlebt habe.

Und Freunde des guten Fußballgeschmacks, das ist Ehrlichkeit. Das ist das, was man in Leipzig oder anderen Retortenclubs nie erleben wird. Der Unterschied. Hier habe ich ein Stadion mit Seele und Charakter erlebt. Ich kämpfe für den echten Fußball. Für echte Emotion. Und so ein Verein hat in Liga zwei nichts verloren. Ebenso wenig wie wir!

SVW ALLEZ!

Wir sehen uns am letzten Spieltag gegen Union!

Das Ende der Fastenzeit

Freunde des guten Fußballgeschmacks – es geht wieder los. Die Bremer Jungs spielen in Mainz und sollte ich keine Karten für das Union-Spiel bekommen, ist dies hier mein letzter Beitrag für die aktuelle Saison. Was die Busfahrt so besonders gemacht hat und was die Highlights dieses Spiels waren, lest ihr hier – AUF EIN SPIEL!

Freunde beim Anstoßen am Würzburger Hauptbahnhof
Bereit zur Abfahrt!

Der Bus hat keine Bremse

Der Wecker klingelt, die Tasche ist gepackt und es geht Richtung Würzburger Hauptbahnhof. Dort warten schon einige Warriors, die es kaum abwarten können, nach Mainz zu fahren. Wir stoßen an und bewegen uns langsam zum vereinbarten Platz. Dort holt uns mein alter Fanclub „Grün-Weißes München“ ab. Beide Fanclubs in einem Bus. Ich habe mich besonders auf diese Fahrt gefreut. Heute kommen alle zusammen. Und wenn ich doch in meinen alten Beiträgen bemängeln musste, dass entweder der Bus zu spät am Stadion ankam oder lange Schlangen den Weg versperrten, sollte ich heute eines angenehmeren belehrt werden. Die Fahrt vergeht wie im Flug und während wir zwischen Erinnerungen und Zukunftsmusik des SVW schwelgen, kommen wir auch schon an – an der MEWA Arena.

Mewa-Arena
Willkommen in Mainz

Der Ursprung

Und da die MEWA Arena eines der Stadien ist, in denen ich heute zum ersten Mal bin, hier ein kleiner Exkurs. (Wie in guten alten Zeiten)

Ursprünglich spielten die 05er bis 2011 im Bruchwegstadion. Das wird aktuell von der zweiten Mannschaft und der A-Jugend genutzt. Die MEWA Arena hatte zur Einweihung 2011 den Namen „Coface Arena“ bis es dann 2016 in die „Opel Arena“ umgetauft wurde. Seit 2021 trägt es den Namen eines Herstellers für Berufs- und Schutzkleidung (u. a.). Ganz schön viele Namensgeber für meinen Geschmack, da kommt man schnell durcheinander. Was mir aber in Hinsicht des Fußballs auch auffällt, ist der Ursprung großer Namen, die in Mainz ihre Karriere begonnen haben. 2004 steigen die 05er erstmals in die 1. Bundesliga auf. Hachja – 2004! Kein anderer als Jürgen Klopp war zu dieser Zeit dort als Cheftrainer angestellt. Als dieser 2008 seinen Arbeitsplatz nach Dortmund verlegte, um dort seiner Karriere ein Double Sahnehäubchen aufzusetzen, suchte Mainz einen neuen Trainer. Für ein Jahr half Jørn Andersen aus, bis dann schließlich im Sommer 2009 Thomas Tuchel fünf Jahre sein Bestes geben sollte. Dieser wechselte dann auch zu Dortmund und die Geschichte endet – naja, ihr wisst schon. Eine berührende Geschichte zum Stadion konnte ich bis auf eine kleine Umfunktion zu einem Kartoffelacker in der Kriegszeit nicht finden. Aber das Stadion wechselte, wie schon beschrieben ja auch seinen Standort, um wirtschaftlich Konkurrenzfähig zu bleiben.

Stadionfeeling

Wieder zurück zur Fahrt. Wir treffen, wie schon beschrieben, pünktlich um 13:00 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Stadion ein. Ich kann mein Glück kaum fassen. Noch in Ruhe was essen, mit dem ein oder anderen Fan ins Plaudern kommen und dann gemütlich in den Block. Wer meine Beiträge aus 2023 kennt weiß, dass bei den letzten Fahrten nicht wirklich Zeit für solche Genussmomente war. Die Kontrollen am Einlass liefen reibungslos und auch keine lange Schlange kann mich noch um mein Kaltgetränk und meine Bratwurst bringen. Nach langersehnten Wiedersehen, finden wir uns im Gästeblock ein und warten auf unsere Mannschaft.

Heiko und Nadine vor dem Spiel
Ein langersehntes Wiedersehen!

Wer zuletzt lacht…

Mindset ist alles. Davon bin ich überzeugt. Ich selbst habe es schon oft erlebt. Also bin ich für jedes Spiel positiv gestimmt. Egal ob gegen die Bayern oder gegen Dortmund. Ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen, ein Spiel gegen den SVW zu tippen. Es ist jedes Mal alles drin. Jedes einzelne Spiel. Wenn die Würfel vor jedem Spiel doch schon angeblich gefallen sind, warum existiert das Spiel dann noch? Die Nörgler unter den Fans werden jetzt die Nase rümpfen und mit dem Kopf schütteln. Voller Support – die Bremer Jungs laufen ein. Tosender Applaus und eine Choreografie zu Beginn des Spiels sollen heute der Startschuss für ein kleines Werder-Wunder sein. Und ein bisschen „Pyromantik“ darf auch nicht fehlen. Ist das schön!

Werder Fans die den Schal hoch halten, um die Mannschaft zu supporten
Pyromantik

Aufwachen ist die beste Art, seine Träume wahr werden zu lassen

Dieses berühmte Zitat von Muhammad Ali beschreibt die Schlussphase dieses Spiels. Über 85 Minuten passiert relativ wenig. Dann allerdings kommt Schlag auf Schlag alles zusammen, was auch Platz in der bereits abgelaufenen Spielzeit gefunden hätte. Aber das ist in dem Fall nicht Werder-Like. 85. Minute – Ajorque schießt die Mainzer in Führung. Die Mainzer Fans holen die Schals raus und bejubeln ihre Mannschaft. Der Blick geht zur Uhr. Noch 5 Minuten. AUF GEHTS WERDER – KÄMPFEN UND SIEGEN! 120 Sekunden später trifft Stage und wir sind wieder im Game. Während der Jubel der Heimfans verstummt, ist unserer riesengroß – die Bierdusche auch. Jeder unterschreibt mit Freuden diesen einen Punkt. Nachspielzeit – 4 Minuten. Ich stelle mir den Timer, um ungefähr zu wissen, wann dieser Nervenkitzel ein Ende hat.

Blick auf das Spielfeld. Auf der Anzeigetafel steht der aktuelle Spielstand - 1-1
1-1

Weiper – HYPER

93. Minute. Und jetzt geht es erst so richtig los. Weiper trifft und Mainz liegt wieder vorne. Also holen die Heimfans wieder die Schals raus. Ich hole mein Handy aus der Tasche und gucke auf den Timer. Noch 60 Sekunden. Handy wieder weg – Stimmung an. Und dann zieht Lücke ab – und….

trifft. Ich schreibe diese Zeilen und habe Gänsehaut. Es steht 2:2. Abpfiff im Stadion und die Party im Block beginnt so richtig. Man könnte sagen, wir haben 2:2 gewonnen. Wir liegen uns in den Armen. Neue und alte Bekannte. Weil das beim Fußball so üblich ist. Die Mannschaft kommt noch zu uns und lässt sich feiern. Zurecht. Heute hat wieder gezeigt, dass immer was geht, wenn das Mindset stimmt!

Gruppenfoto aus der Gästekurve
So sehen „Sieger“ aus!

Und wer spult dieses Leben eigentlich immer auf 1,5-facher Geschwindigkeit ab?!

So schnell vergehen 90 Minuten Fußball und auch dieser Tag. Nach schönen abschließenden Gesprächen im Bus sind wir auch schon wieder in Würzburg angekommen. Es ist April. Die Fastenzeit endet heute und war nicht gestern nicht noch erst 2022?! Vielleicht endet heute auch die Zeit des negativ Denkens mancher Fans. Das Ende auch der Fastenzeit im Sinne einer fast punktlosen Durststrecke. Es wird viel spekuliert, wo wer im Sommer vielleicht wechseln könnte. Für meinen Geschmack zu viel Konjunktiv. Denn die beste Zeit die wir haben, ist JETZT. Und ich bin sehr dankbar für einen tollen Spieltag, für eine spektakuläre Schlussphase. Für Freunde, die mich schon so lange Zeit begleiten. Für die Erinnerungen, die bleiben. Alles hat angefangen. HEUTE. HIER. JETZT.

Vielleicht bis zum letzten Spieltag – vielleicht geht der Blog ab heute schon in die Sommerpause – man darf gespannt sein. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben – ich mache auch Musik. Ich habe dieses Jahr ein Album rausgebracht und das beansprucht alles gerade sehr viel Zeit. Nächstes Jahr bin ich dann wieder öfter in der Kurve vertreten – versprochen! Ich freue mich, wenn ihr bis dahin meine Musik hört – klicke einfach hier!

BIS DAHIN –

AUF EIN SPIEL!

Auf ein anderes Spiel – aus drei Blickwinkeln – No. 3

Freunde des guten Fußballgeschmacks – es geht in die finale Runde. Dieses Mal nimmt uns Johannes mit auf sein Erlebnis und seinen kulinarischen Schmankerln. AUF EIN SPIEL.

Paulaner Spezi oder Märzen – Hauptsache Bierflaschenoptik

Servus in die Runde, nun darf ich mich auch mal zu Wort melden. Bislang war ich nur eine Begleiterscheinung. Mein Name ist Johannes, Schalke-Fan und generell begeisterter Zuschauer von diesem tollen Sport.

Als Fahrer auserkoren, geht es Richtung Darmstadt. Während bei den anderen beiden das flüssige Gold die Kehle hinabrinnt, hat Phil für mich mit Paulaner Spezi vorgesorgt. Blicke besorgter Autofahrer auf der Autobahn („der wird doch nicht“) lasse ich unkommentiert. Es handelt sich ja dabei lediglich um Cola-Orangen-Limonade. Nur ein drängelnder und fernlichtabfeuernder Volkswagenfahrer bekommt eine Geste italienischen Ursprungs zu sehen.

Drei Freunde, die mit Bier in der Lilienschänke anstoßen und sich auf den Anstoß freuen
Prost!

Fehl am Platz wie Vitaminsalat

Hotel – check. Lilienschänke – check. Dort angekommen heißt es jetzt auch für mich DURST. Die erste Runde Pils ist bestellt und nachdem die Mettbrötchen auf dem Tresen einen etwas traurigen Eindruck machen, ordere ich Pommes und Chickennuggets. Eine kleine Grundlage muss ja geschaffen werden. Nachdem mein Namensvetter Giovanni und sein Kollege Martin an unserem Tisch Platz nehmen, erfolgt eine Salve an Sticheleien und Provokationen, damit ich mein Ticket an Martin abtrete.

Neben der steigenden Lautstärke fallen auch immer ausgefallenere Vergleiche. Hier muss auch der Vitaminsalat, den es für gute zehn schlanke Euronen zu bestellen gibt, herhalten. Um unsere Mienen zu besänftigen, bestellt Martin einen Tee, was Philipp zum Anlass nimmt, den Teebeutel in Martins Bier zu versenken, als dieser seinem Freund die Hand gibt. Leider bekommt das Martin doch irgendwie mit und fängt an, sämtliche Getränke zu vertauschen. Um einen versöhnlichen Abschied zu gestalten, schmeiße ich noch mal eine Runde Pils, bevor wir in Richtung Stadion aufbrechen.

Johannes, der sich grade beim Trinken fast verschluckt, da er so lachen muss
Bei Bester Laune

Balsamico, Basilikum oder Bärlauch

Wir erhalten unsere VIP-Bänder und eine Hostess weist uns den Weg mit: „Sie dürfen in die obere Etage, Sie sind sozusagen etwas Besseres“. Geil, denke ich mir! Dort angekommen suche ich gleich das Buffet auf und lasse mir Roastbeef mit Kartoffeln und einer grünen Creme reichen. Nachdem ich gefragt werde, um was es sich dabei handelt, antworte ich zuerst mit Balsamico, um mich direkt mit Basilikum zu korrigieren. Letztendlich klärt Philipp auf, dass es sich hierbei um Bärlauch handelt. Wir leeren unsere Getränke, füllen sie erneut auf und suchen unsere Plätze. 

Bier aus der VIP Tribüne wird gehalten - im Hintergrund das Stadion
Gute Getränke bei guten Getränken

Auf ein Bier mit Papa Schuhen

Hinter mir sitzt ein Herr, der mich sofort freundlich begrüßt und mich willkommen heißt. Es stellt sich raus, dass es sich hierbei um den Vater des Darmstädter Torhüters handelt. Wir stoßen an und unterhalten uns angeregt, bevor es mit dem Einlauf der Mannschaften losgeht. Bei den Toren spüre ich seine Pranken auf meinen Schultern landen. Wir verabschieden uns in die Halbzeit mit der Empfehlung auf jeden Fall die Currywurst probieren zu müssen. Gesagt, getan. In der Pause treffen wir Johann und Tobi, die wir kurz vor dem Spiel kennengelernt haben wieder. Wir erzählen ihnen von Phils Ausflug, was für ein allgemeines Amüsement sorgt. Nach einer guten zweiten Hälfte und dem darauffolgenden Abpfiff sprechen wir noch kurz mit Franky dem an dieser Stelle noch mal ein großer Dank gebührt.

Freunde mit Frank Ronstadt auf dem Bild - dahinter das Spielfeld
DANKE FRANKY!

Loge 109

Nachdem wir uns verabschiedet haben, geht es diesmal wieder mit Phil in die Lounge, in diese jetzt auch nach und nach die Spieler eintreffen. So sitzen wir an einem Tisch unter anderem mit Tobias Kempe, sowie in unmittelbarer Nachbarschaft zu Fabian Holland. Philipp versorgt vor allem sich und uns mit Getränken. Während wir uns mit Tobi und Johann unterhalten, bemerkt keiner Phils erneutes Verschwinden, bis mein Handy klingelt. „Komm in die Loge 109!“ – „Was Loge 109“? Es gibt die Logen 1-20. Ich laufe, einer Eingebung folgend, Richtung Loge 19. In dieser sitzt Philipp und genießt das Ambiente bei dem ein oder anderen Schluck gehopften Alkohols. Während unserer Unterhaltung  betritt eine Servicekraft die Loge. Diese wird von Philipp mit großspurigen Worten herauskomplimentiert. Er möchte noch ein bisschen das Feeling seiner „von ihm gemieteten Loge“ genießen und ich lasse ihn.

Blick auf leere Ränge und einem leeren Spielfeld bei Flutlicht
Sitzplatzromantik

Zapfenstreich

Irgendwann endet jeder schöne Tag und wir machen uns auf den Weg Richtung Hotel. Da Philipp Angst hat zu verdursten, hat das Schlitzohr geschafft, zwei Flaschen Bier und dazugehörige Flaschenöffner hinaus zu mogeln. Trocken geht keiner ins Bett. Im Hotel angekommen dauert es nicht mal zwei Minuten, bis erst die Nachttischlampe am Boden liegt und Philipp den Schlaf des Gerechten schläft.

Das war der letzte Beitrag aus der Reihe. So empfindet jeder Mensch die Eindrücke eines Spiels auf seine Art und Weise. So hat jeder seine Schwerpunkte in der Fußballwelt.

Hiermit spreche ich noch meinen Dank an Frank Ronstadt aus und wünsche ihm eine schnelle Genesung, da er sich kürzlich verletzt hat.

Somit verabschiede ich mich und freue mich auf euch gegen Mainz kommenden Samstag. Da könnt ihr wieder alles zum glorreichen SVW nachlesen.

AUF EIN SPIEL!

Auf ein anderes Spiel – aus drei Blickwinkeln – No. 2

Freunde des guten Fußballgeschmacks – Dder zweite Blogbeitrag aus der besonderen Reihe „Auf ein anderes Spiel“. Dieses Mal ist Philipp der, der die Feder führt. Wie er das Spiel wahrgenommen hat, die Reise dorthin empfand, was ihm Fußball bedeutet und wo er die 90 Minuten geguckt hat, erfahrt ihr hier – AUF EIN SPIEL!

Die Vorbereitung

Meine Vorbereitungen für den heutigen Tag starten früher, als die, meiner Mitreisenden. Da ich nicht direkt aus der Mainstadt Würzburg komme, beginnt der Antritt meiner Reise bereits um kurz nach 13:00 Uhr. 

Schnell noch ein paar Flaschen Orangenlimonade für den nächsten Morgen eingepacken, sich von der Familie verabschieden und schon geht es los Richtung Würzburg. Das Wetter spielt heute optimal mit. Als würde es wissen, dass wir den Tag heute am BÖLLENFALLTOR verbringen werden. Ich sammele noch Nadine ein, dann fahren wir zu Johannes, wo wir das Fahrzeug wechseln. Ab jetzt geht es los – Zielort: Darmstadt.

Mit Johannes habe ich schon den ein oder anderen Stadionbesuch hinter mir, wohingegen es erst mein zweiter Besuch gemeinsam mit Nadine ist. Zur Fahrt selbst wurde aus meinen Augen bereits alles in diesem Beitrag erwähnt. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Jonathan Heimes Stadion am Böllenfalltor
Willkommen in Darmstadt

Die bekannte Unbekannte

Ein Besuch im Stadion am Böllenfalltor ist für mich nicht unbekannt. Bereits Ende Oktober 2021 sind Johannes und ich der Einladung von Frank Ronstadt gefolgt und durften sein „Wohnzimmer“ das erste Mal kennenlernen.

Zuvor noch schnell im Hotel einchecken, ein Taxi bestellen und das Zimmer beziehen. Zeitlich hat alles so wunderbar geklappt, dass wir den Taxifahrer noch beim Espresso trinken in der Hotellobby überrumpeln.  

Die Fahrt zum Stadion verläuft entspannt und es entstehen erste fußballerische Expertengespräche. Der Taxifahrer erklärt uns seine Verbundenheit zum Verein und die Fahrt vergeht wie im Flug.

Da wir uns genug Zeit vor dem Spiel eingeplant haben, geht es noch auf ein paar Bier in die Lilienschänke, natürlich mit Blick auf die heutige Bundesligakonferenz. Dass Fußball verbindet, erkennt man daran, dass man beim Fachsimpeln nicht lange alleine bleibt. So kommt es, dass wir drei Bier später nicht mehr zu dritt am Tisch sitzen. 

Martin, der die Mannschaft aus Kaiserslautern vertritt und sein Pendant „Jojo“, als Lilienfan anwesend, vervollständigen unser Quintett. Ein Thema, das uns den ganzen Aufenthalt begleitet, der Fußball. Doch wie soll es auch anders sein, endet diese Zusammenkunft, als wir uns auf den Weg machen müssen, um unsere Eintrittskarten abzuholen. 

3 Freunde die kurz davor sind, ins Stadion zu gehen
Das Trio – bereit für das Spiel

Das Spiel

Mit den Karten in der Tasche, dürfen wir uns heute in der Schlange für die Loge anstellen. Für mich der erste Besuch in diesem Bereich eines Stadions. Vor dem Spiel lassen wir uns noch kulinarisch verwöhnen, bevor es auf die Suche nach unseren Sitzplätzen geht. Wir sitzen leicht versetzt. Johannes und Nadine in der Nähe der Trainerbank, ich knapp dahinter.

Ich nutze die Zeit bis Anpfiff kurz, um mir meine Beine zu vertreten. Zurück durch die Loge, ein bisschen an der frischen Luft, schaue ich, wie weit mein VIP-Bändchen noch zu nutzen ist. So passiert es, dass ich kurzfristig und spontan meine Sitzmöglichkeit gegen einen Platz in der Kurve der Lilien eintausche. Begleitend mit der fantastischen Choreo, feuere ich die mir sehr sympathische Heimmannschaft lautstark über die nächsten 90 Minuten an. 

Blick aus der Darmstädter Kurve mit Blick auf das Spielfeld
Aus einem ganz anderen Blickwinkel. Die Stimmung ist famos!

Die Stimmung der Menschenmasse um mich herum nimmt mich auf seine besondere Art und Weise mit und so singe ich Arm in Arm mit den Fans der Darmstädter ein Lied nach dem anderen. Die beiden Tore von Stojilkovic verpasse ich leider unglücklich, als ich mir ein neues Kaltgetränk holen möchte. Aber das macht der Stimmung der zweiten Halbzeit keinen Abbruch. Mit der 2:0 Führung ziehen die Anhänger auf der Jonathan-Heimes-Tribüne, die beeindruckende Stimmung 90 volle Minuten durch.

Darmstadt Fans feiern ihre Mannschaft
Party!

Die dritte Halbzeit

Nach Abpfiff und angeschlagener Stimme, geht es für mich wieder zurück zu Johannes und Nadine. 

Wir haben noch kurz die Möglichkeit, mit Franky persönlich ins Gespräch zu kommen, das Spiel zu analysieren und sich privat austauschen.

Nach dem Verabschieden ist vor dem VIP Bereich.

Wir lassen die gewonnenen Eindrücke auf uns einwirken und genießen den Moment. Genaueres will aber ich hier noch nicht vorwegnehmen, denn wie schon der Titel dieses Eintrages verrät, folgt zeitnah der Blickwinkel von Johannes.

Die Dankbarkeit

Fußball bedeutet für mich, Verbundenheit und Emotionen. Ein Sport, mit dem ich von klein auf groß geworden bin. Fußball verbindet und lässt Freundschaften entstehen, egal welche Mannschaft du anfeuerst. Und so bin ich dankbar, dass Franky uns zu diesem Abend eingeladen hat und für meine beiden fußballbegeisternden Mitfahrer, mit denen der Trip erst besonders wurde. 

Ich freue mich auf weitere wunderbare Fußballmomente. Und wie Nadine möchte ich meinen Beitrag mit dem Satz beenden:

Und ich liebe den HSV, nichts wird das ändern. Jemals.

AUF EIN SPIEL!

Auf ein anderes Spiel – aus drei Blickwinkeln

Freunde des guten Fußballgeschmacks – dieses Mal möchte ich euch zu einer ganz besonderen Reihe von AUF EIN SPIEL einladen. Es ist ein anderes Spiel. Anders aufgebaut und aus drei verschiedenen Blickwinkeln, aufgeteilt in drei Beiträge aus drei verschiedenen Federn. Es geht nicht ins Weserstadion. Es geht nicht auswärts, um die Bremer Jungs zu sehen – es sind nicht eingefleischte Werderaner, die mich begleiten. 

Was es mit dieser Reise auf sich hat und wie Fans aus verschiedenen Kulturen dieses Auswärtsspiel wahrgenommen haben, erfahrt ihr hier – AUF EIN SPIEL!

Vorfreude, Vereinshymnen und andere Verrücktheiten

14:00 Uhr – der Wagen rollt. Johannes, Philipp und ich machen uns auf den Weg nach DARMSTADT. Da spielt ab 20:30 Uhr der SV Darmstadt gegen den 1. FC Kaiserslautern. Für die Lilien geht es heute um die Rückeroberung der Tabellenspitze. 

Philipp sollte euch durchaus noch ein Begriff sein. Er ist HSV-Fan und hat den Beitrag gegen den 1. FC St. Pauli verfasst. Auch hier war Johannes Begleitperson. Und weil das so eine schöne Runde war, schrie es nach einer Wiederholung. Gesagt, getan und somit befinden wir uns auf der Autobahn, mit guten Getränken und guter Stimmung.

Wir hören in die verschiedensten Stadionhymnen rein und sind uns einig – die Hymne der Heiner bleibt im Ohr – ob man will oder nicht. 

Blick aus der Lilienschänke
Aus der Lilienschänke

Die Basis – der Fußball

Ankunft 15:30 Uhr. Hotel Check-in erledigt. Es geht Richtung Lilienschänke, die sich direkt am Merck-Stadion am Böllenfalltor befindet. Hier sind Fans beider Mannschaften willkommen und wir ergreifen die Chance, Bundesliga Konferenz zu schauen. Es dauert nicht lange und wir kommen mit zwei Fans ins Gespräch. Der eine Anhänger der Heim-Mannschaft, der andere eingefleischter „roter Teufel“. Hier entstehen Diskussionen und gleichzeitig Welten, die aufeinandertreffen. Man kommt durch den Fußball schnell ins Gespräch. Martin, der Anhänger des 1. FCK und ich haben durch die damals bestehende Fanfreundschaft zum SV Werder Bremen, gleich eine gute Basis. Es wird angestoßen, gelacht und gescherzt. Die Zeit vergeht wie im Flug und der Abschied naht, da wir die Tickets an der Kasse abholen müssen. Es geht heute dank eines guten Freundes, der für die Lilien kickt, in die Loge. 

Zwei Freunde zwei verschiedener Mannschaften. Kaiserslautern und Werder Bremen
Alte Fanfreundschaft – neue Bekanntschaft – danke für tolle Gespräche Martin!

An dieser Stelle möchte ich noch einmal meinen Dank aussprechen. Ein Mensch, mit dem Herz am rechten Fleck ermöglicht es uns, diesen Tag so zu erleben. Danke an Frank Ronstadt

Heute mal besonders 

Nach Einlass und ersten Eindrücken in der Loge, finden wir ein gemütliches Plätzchen. Der Ausblick ist fantastisch. Ich bin, wie ihr bekanntlich wisst, immer im Stehblock. Auswärts oder Zuhause. Das hier ist ein Einblick in eine andere Dimension. Nach einem Kaltgetränk begeben uns auf unsere Plätze. Ich kann es noch nicht ganz fassen, aber wir sitzen tatsächlich in der 3. Reihe vom Spielfeldrand aus gesehen, fast hinter der Trainerbank. Das Grinsen in meinem Gesicht könnte kaum größer sein. 

Blick auf leere Ränge und einem leeren Spielfeld bei Flutlicht
Sitzplatzromantik

Was mich auch fasziniert – der Blick auf die beiden Fankurven. 

Die Choreografie der Auswärtsfans sowie die Choreo der Gastgeber faszinieren mich. Auch höre ich das erste Mal die Fangesänge beider Mannschaften und Gänsehaut auf meinem Arm macht sich bemerkbar.

Die Hymne ertönt und es wird laut auf der Jonathan-Heimes-Tribüne. Über diese und unser Auswärtsspiel der zweiten Liga, hatte ich auch schon einen Beitrag verfasst. Verpasst? – Hier könnt ihr noch einmal alles über das Stadion, die Tribüne und unser damaliges Match gegen die Lilien nachlesen. 

Blick auf den Auswärtsblock mit Choreo
Open Mind for a different view!

Fantastische Aussichten

Die Stimmung ist auf dem Zenit. Ihr kennt die Grinse Katze aus Alice im Wunderland? So muss es ausgesehen haben, mich dort sitzen zu sehen. 

Auch wenn ich es vermisse, selbst im Auswärtsblock zu stehen und merke, dass es zwar schön ist, hier zu sein, bleibt der Stehblock meine Heimat. 

Eine schöne Atmosphäre mit schönem Spiel. Was will man für den heutigen Tag noch mehr?

Jonathan Heimes Tribüne mit Choreografie
Party Mode ON!

36. Minute. Stojilkovic bringt die Lilien in Führung. YES! Die Menge tobt. Da geht der Ohrwurm auch schon wieder los. Kurz vor der Halbzeit – Stojilkovic baut die Führung aus und es steht 2 : 0 für den SV Darmstadt 98.

Die Fans im Gästeblock sind immer noch laut. Sie geben nicht auf bis zur letzten Minute. Bedingungsloser Support. Bedingungslose Liebe. Ich sehe viele Parallelen und freue mich schon wieder unendlich darauf, den SV Werder Bremen gegen Mainz anzufeuern.

Zwei Freunde aus der Loge aus Darmstadt
Spoiler Alarm! Ihr merkt, es fehlt einer? Die Auflösung im nächsten Teil!

Fazit – Doppelpunkt

Nach Abpfiff des Spiels, warten wir noch auf denjenigen, der diesen Abend ermöglicht hat. Ein gemeinsames Foto und ein kurzes Gespräch runden den Abend ab. Aber hier möchte ich gar nicht mehr zu viel erzählen. Den Rest und die anderen Sichtweisen erfahrt ihr im zweiten Beitrag dieser Reihe. 

Fußball ist etwas, das immer wieder mein Herz erfreut. Eine Basis für gute Gespräche, Diskussionen und neue Bekanntschaften. Ein unglaubliches Netz innerhalb Deutschlands, das stetig wächst und durch 90 Minuten immer wieder aufflammt. 

Ich liebe den Fußball genau dafür. 

Und ich liebe Werder Bremen, nichts wird das ändern. Jemals. 

AUF EIN SPIEL!

What the Fugg?!

Freunde des guten Fußballgeschmacks – es geht los. Heute etwas kurz und knapp – dafür mit ordentlich „Bums“ hinter den Zeilen. Werder zu Gast in Augsburg. Was auf der Hinfahrt, im Stadion und danach passiert ist – und mit wem ich das Ganze erlebt habe, lest ihr hier – AUF EIN SPIEL.

Neuer Spieltag – neues Glück

09:30 Uhr – ich hole keine geringere Person als Ann-Katrin vom Würzburger Bahnhof ab. Sie war schon gegen Frankfurt dabei und es hat ihr so gut gefallen, dass sie sich auf eine Busfahrt eingefleischter Werder-Fans einlässt. Noch gemütlich mit Kaltgetränken versorgt, warten wir auf den Bus, um mit den Werder Warriors Würzburg gen Augsburg zu fahren.

5 Freunde im Bus
Fünf Freunde für ein Halleluja

Ein großes Wiedersehen mit großartigen Menschen. Voller Vorfreude steigen wir ein und suchen uns ein Plätzchen. Abfahrt 10:30 Uhr, um rechtzeitig in der Kurve zu stehen. Weit gefehlt! Wir geraten bereits zu Beginn der Fahrt in einen Stau. Gute Gespräche und gute Musik überbrücken die Wartezeit im Bus, bis es weiter geht. Die Stimmen sind geölt und die Laune ist am Zenit angekommen. Was bzw. Wer allerdings nicht ankommt, sind wir. So langsam werde ich nervös. Man kann die WWK Arena schon aus der Ferne sehen. Für seeeehr lange Zeit.  

Freunde im Bus die sich auf das Auswärtsspiel in Augsburg freuen
Alles auf Sieg

15:15 Uhr, Ankunft am Stadion. Kaum geparkt, springen wir aus dem Bus und rennen zum Einlass, um den Anpfiff live zu erleben. 

Alle Infos zum Stadion könnt ihr übrigens in meinem bereits erschienenen Beitrag „Die Augsburger Punktekiste“ lesen.

Heuchlerische Hymne

Durch die Menge gezwängt, stehen wir nun im Auswärtsblock bei Freunden von Grün-Weißes München. Ein kurzes „Hallo“ dann hört man schon die Augsburger Hymne. Ich stelle euch mal einen kleinen Textauszug rein. 

„…Und Jeder Gastverein
Soll hier Willkommen sein,
Denn Fußballfreundschaft
Ist für uns Pflicht…“

„…Du bist Glanz und Gloria,
Unser FCA!…“

Ich möchte nicht spoilern, aber das ist eine Farce und keineswegs Glanz und Gloria. Da hätte man auch „40-Jahre – die Flippers“ spielen können. Aber kommen wir erst einmal zum Spiel.

Blick auf das Spielfeld während sich die Ränge füllen
Die-Ruhe-vor-dem-Sturm

Der Ball rollt. Die Stimmung ist famos und Werder zeigt guten Fußball. Es dauert allerdings nicht lange und das 1 : 0 fällt in der 6. Minute für die Fuggerstädter. What the Fugg?! Aber wir bleiben dran. Werder gibt nicht auf aber vergibt Chancen ohne Ende, bis in der 16. Minute Stage den Ausgleichstreffer erzielt. Endlich! Es freut mich unendlich, ein Tor zu bejubeln, nachdem wir gegen Frankfurt leer ausgegangen waren. Auch, weil Anki endlich erlebt, wie es ist, den kompletten Ausnahmezustand des Blocks zu erleben. Das Spiel ist weiterhin ausgesprochen gut, auch wenn Werder sich für gute Aktionen und Zusammenspiel nicht belohnt und in Führung geht.

Das 1 : 1 nehmen wir mit in die Pause und können uns endlich etwas zu trinken holen. 

Blick aus der Gästekurve auf das Spielfeld
Alles auf Sieg

Bitte warten…

Auch hier wieder weit gefehlt. Das Motto heißt heute „Bitte warten“. Eine Schlange am Getränkestand soweit das Auge reicht. Ich nutze die Zeit noch mit Gesprächen weiterer Auswärtsfans, dann geht es auch schon wieder weiter. Keine ganze Minute gespielt, wird es bei der gegnerischen Seite wieder laut. Augsburg erzielt das 2 : 1. Das gibt es doch nicht! Die Bremer Jungs geben dennoch nicht auf. 

Nach Zwayerlei Maß

Der Schiedsrichter ist eine Nummer für sich. Viele Fehlentscheidungen, die uns am Ende noch um eine strittige Elfmeter-Situation bringen. Nach unendlich vielen, gescheiterten Versuchen den Ausgleich doch noch zu erzielen, trennen sich der FCA und der SVW dann mit einem Endstand von 2 : 1. Ärgerlich, weil von der Leistung alles gestimmt hat.

Und was danach geschah…

Was in den Medien nicht berichtet wurde: Der Torwart Rafal Gikiewicz zeigt während der zweiten Halbzeit den Mittelfinger in Richtung Gästekurve. Die Menge tobt. Ich möchte nochmal an die Augsburger Hymne erinnern. Nach „Willkommen“ klingt das hier für mich nicht. Von wegen – Glanz und Gloria – sportlich reife Leistung. Aber das war noch nicht alles. Nach Abpfiff zeigt der Torhüter noch hinter sein Ohr und im Anschluss auf seine Rückennummer und verlässt die Szene. 

Mein Motto des Blogs lautet: Fußball, Philosophie und Werder Bremen. Ich weiß allerdings nicht, was ich über diese Situation schreiben soll. Ein derartiges Verhalten kann ich nicht nur nicht nachvollziehen, sowas sollte geahndet werden. Auf dem Platz hat man eine Vorbildfunktion, die mit trotzigen Gesten nichts auf einer Rasenbühne zu suchen hat. Das sollte man sich zu Herzen nehmen. Absolut kindisch und ein (Gikie-)Wicz!

Warum Hass und Fußball keine Freunde werden sollten

Das Sahnehäubchen setzt nur noch der Sportmoderator Ulli Potofski auf die Torte, der mit derart schlechten Fragen Niklas Schmidt nach dem Spiel interviewt. Ich bin enttäuscht am heutigen Tag. Nicht nur, weil wir keine Punkte geholt haben. Ich bin enttäuscht, dass Fußball weiter zu einer leeren Hülle wird. Hass hat auf dem Platz keinen Platz. Menschen zu verletzen auch nicht. Das sollten wir mittlerweile gelernt haben. Das sollten vor allem die Spieler selbst leben. Leider hat der heutige Tag gezeigt, dass man nicht schlauer wird und wohl nichts gelernt hat. 

Die Hülle Fußball wird gefüllt mit Liebe der Fans, die Woche für Woche durch Deutschland touren, die Mannschaften anfeuern und sich nach einem Tor im Arm liegen. 

Auch wenn es draußen kalt ist, kann man Wärme in sich und nach außen tragen. 

Ich sitze nach Abpfiff im Bus und denke noch lange über die Veränderung des Fußballs und der Protagonisten nach. Jeder macht einen Unterschied aus. 

Und dass Hass niemanden weiterbringt, sieht man tagtäglich in den Nachrichten. 

Wir sehen uns gegen Mainz!

AUF EIN SPIEL

Mind the Gap

Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit. Frankfurt. Bereits drei Mal war ich schon zu Besuch im Deutsche Bank Park. Meine Arbeitskollegin Ann-Katrin begleitet mich in den Gästeblock. Sie wollte meine Welt mal mit ihren eigenen Augen sehen. Warum ein Bier und eine Currywurst Anlass für neue Kontakte waren, erfahrt ihr im neuen Blog-Beitrag hier – AUF EIN SPIEL!

Neulich im Bordbistro

Los geht die wilde Fahrt. Anki und ich verabreden uns um 13:30 Uhr am Würzburger Hauptbahnhof. Nachdem wir uns mit einem Kaltgetränk unserer Wahl versorgen, warten wir am Gleis auf den ICE, der uns direkt ins Punkte-Glück nach Frankfurt fahren soll. Heute ohne Verspätung, geht es ohne Umwege ins Bordbistro, wo wir uns gemütlich eine Currywurst und ein Bier bestellen. Kurze Zeit später erspähe ich, einen Tisch hinter uns, einen grünen Schal. „Seid ihr Werder Fans?“ Frage ich. „Ihr auch?“, entgegnet es. Nach einem kurzen Plausch über die Abtrennung, entschließen wir uns den Platz zu wechseln und sitzen kurzerhand bei weiteren Fans. Der eine Anhänger der Fohlen, der Andere ein Grün-Weißer durch und durch. Wir tauschen uns gut aus und im Handumdrehen ist auch schon die Fahrt zu Ende. „Herzlich willkommen in Frankfurt“.

Neulich im Bordbistro

Ist ja ganz nett hier, aber waren Sie schon mal in … ?

Angekommen in Frankfurt. Eine Stadt, mit ordentlichem Großstadtdschungel Flair. Nicht mein Geschmack. Zumal es auch sehr schöne andere Städte am Main gibt. Am Hauptbahnhof nehmen wir noch die Karten für das heutige Spiel der Elf in Grün und Weiß entgegen und machen uns dann auf den Weg zum Römer, dem Rathaus der Stadt Frankfurt am Main. Hier sehe ich viele bekannte Gesichter wieder. Anki findet schnell Anschluss und ist sofort aufgenommen. Hier, in einem Gasthaus, ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern, stoßen wir auf den kommenden Sieg an und auf die gute alte Zeit.

Freunde bei Bier im Gasthause
Als wäre nie Zeit vergangen!

Die guten alten Zeiten

Es war einmal eine Truppe junger Werder Fans. Sie nannten sich, … ach lassen wir das. Fakt ist, dass ich hier Freunde wieder sehe, mit denen ich schon so viele geile Siege, ärgerliche Niederlagen und verrückte Unentschieden gesehen habe. Ich könnte allein ein Buch mit unseren Geschichten füllen. Sie waren der Grund, diesen Blog hier anzufangen, der vergangenen Monat 5 Jahre alt wurde. Die Anekdoten meines Lebens handeln alle von und mit ihnen. Ein eingeschworenes Team. Mittlerweile wohnen wir alle woanders. Doch nun sitzen wir hier, klopfen Trinksprüche wie früher, als wäre kein einziger Tag vergangen. Ursprünglich wollte ich keinen Beitrag verfassen. Ich war bereits zweimal in Frankfurt. Habe über die Spiele und die Stadt berichtet. Aber dann hab ich mich erinnert, warum ich diesen Blog angefangen habe. Wovon er handelt und immer handelte. DIE FREUNDSCHAFT. Und die Tatsache, dass wir nach all der Zeit wieder zusammen gekommen sind, war für mich der ausschlaggebende Grund, diese Zeilen zu schreiben. Die Freundschaft im Fußball ist allein schon so besonders, weil man immer feste Dates hat, zu denen man sich trifft. Eine Pflichtveranstaltung, bei der immer gefeiert wird. Man teilt denselben Freundeskreis und hat immer gute Laune. Klingt ziemlich gut, oder?

Der Deutsche Bank Park im roten Licht
Der Deutsche Bank Park

Das alles und noch viel mehr…

Aber das ist bei weitem nicht alles. Man macht immer wieder neue Bekanntschaften. Auch heute wieder. Aber nun geht es wirklich ins Stadion. In meinen vergangenen Beiträgen hieß das Stadion noch „Commerzbank Arena“. Bank hin oder her, oder? Ab jetzt ist das der Deutsche Bank Park. Der Einlass am Stadion ist Gott sei Dank noch immer so katastrophal wie immer. An zu viel Neues könnte ich mich auch nicht so auf die Schnelle gewöhnen. Kurz vor Anpfiff stehen wir dann endlich in der Kurve und können unseren SVW anfeuern.

Eigentor, Euphorie und Ergebnis

In der 8. Minute kommt dann auch schon der erste kleine Schock. Marco Friedl versucht den Ball zu klären und verpasst die Lücke leider nicht ganz und beschert der Eintracht ein 1 : 0. MIND THE GAP! Die Stimmung ist dennoch weiterhin auf einem ganz hohen Niveau, so wie ich das von den Ultras kenne und es geht weiter. Werder kommt kaum ins Spielgeschehen und ist eher passiv als aktiv dabei. Teilweise zäh.

Anzeigetafel mit der Aufschrift Tor aus der Gästekurve Sicht
1 : 0 in Frankfurt

In der Halbzeitpause stehen dann plötzlich zwei neue, aber bekannte Gesichter neben uns. Es sind die beiden aus dem Bordbistro! Sensationell!

Es geht weiter und der Ball rollt in die zweite Halbzeit ein. 52. Minute – Kolo Muani erhöht zum 2 : 0. Aber auch jetzt reißt die Stimmungskurve nicht ein. Im Gegenteil, hier wird noch einmal der Regler bis auf Anschlag aufgedreht. Ein Abseitstor von Lücke in der 91. Minute lässt uns kurz im Rausch der Euphorie. Jedoch nicht lange, die Fahne geht hoch und spätestens nach dem VAR sind wir wieder in der Realität angekommen. Auch hier bestand die kleine Lücke der Abseitsfalle. Endstand 2 : 0.

Freunde in der Fankurve des SVW mit guter Laune
So sieht man sich wieder!

Die Mannschaft kommt nach Abpfiff zu uns in die Kurve. Tosender Applaus und bedingungslose Liebe und Unterstützung verpackt in Melodie und Gesang. Das ist mein SVW.

Wir machen uns nach dem Spiel auf gen Bahnhof. Hier nun mit ordentlicher Verspätung zurück nach Würzburg. Im Zug frage ich Anki, wie sie den Tag fand. Ein Abschliessender Satz:

Nadine, ich kann jetzt verstehen, warum das deine Welt ist und warum du so gerne zum Fußball fährst.

5 Jahre Auf ein Spiel. Die Erinnerungen bleiben für immer. Die Freundschaften auch. Dafür möchte ich euch DANKE sagen. Ohne Namen zu nennen – die Richtigen werden sich angesprochen fühlen.

Auf das, was da noch kommt. AUF EIN SPIEL!

Ist das Kunst, oder kann das weg?

Freunde des guten Fußballgeschmacks: Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit. 90 Minuten purer Wahnsinn, live in der Kurve. Mit dem Bus Richtung Hoffenheim, mit dem wohl geilsten Fanclub der Welt – den Werder Warriors Würzburg. Was es mit einer verlorenen Wette, Ohrwürmern und Energie zu tun hat – erfahrt ihr im neuen Blog-Beitrag hier – AUF EIN SPIEL!

Würzburg – Wiedersehen – Werder

Alles von vorn. Um 16:15 Uhr starten wir mit den Warriors am Hauptbahnhof in Würzburg. Auf nach Sinsheim, mit dem Bus. Ich sammele davor Nicola aus München und Tom, der seine Wette verloren hat – und eigentlich gar kein Werden Fan ist, sondern mehr mit den Ba(?)ern sympathisiert – ein und wir begeben uns Richtung Bus. Dort warten viele Gleichgesinnte. Im Gesicht die pure Vorfreude auf die Fahrt, das Spiel, das Erlebnis. 

Gruppenbild der Werder Warriors Würzburg
Gruppenbild der Werder Warriors Würzburg

Its all about the energy

Wir steigen ein und es geht los mit den ersten Kaltgetränken. Die Stimmung ist grandios und ich freue mich, dass Tom sich auf das ganze Spektakel einlässt. Die guten Gespräche. Die neuen Freundschaften und die, die seit Dekaden bestehen. Und allen ist klar – heute holen wir uns Platz 4! Keiner hat Zweifel daran. Das ist die Energie, die so lange gefehlt hat.

An dieser Stelle möchte ich, den noch viel zu unbekannten Yasin Seiwassser erwähnen, der letzte Saison den Verein mental unterstützt und wahrlich einen großen Anteil dazu beigetragen hat, dass Werder aufgestiegen ist.

Es gibt eine tolle Podcast-Folge dazu, welche spannenden Techniken er bei Werder angesetzt und wie er Zugang zu den Spielern bekommen hat. Danke Yasin für deine tolle Arbeit – letzte und auch diese Saison!

i gotta feeling

Wir kommen an. Und da ist es wieder, dieses Gefühl. Es riecht nach Fußball. Menschenmassen bewegen sich in die PreZero Arena. Die Gesänge ertönen. Ich bekomme nach zig Fußballspielen immer noch Gänsehaut. Aber ich möchte noch ein paar Worte über das Stadion verlieren. Vorab: Ich bin immer bemüht, sachlich zu bleiben. Aber es gibt Dinge, die muss ich mir auch von der Seele schreiben. 

Fans in der Werder Bremen Kurve, mit hochgehaltenen Schal
Gänsehaut pur!

PREZERO Arena

Der erste Gedanke, der mir kommt, ist Nachhaltigkeit. Und so ist es auch. Die Vision zu leben, der Vorreiter in Sachen Zero Waste im Stadion zu sein – das haben sich die TSG und PreZero auf die Fahne geschrieben. Und umgesetzt.

Deshalb trägt das Stadion wohl auch den Namen. Aber ja, die Trinkbecher sind aus härterem Material, die mind. 400 Mal wiederverwendet werden können. Das spart das Plastik von rund einer halben Million Bechern pro Saison. Eine tolle Sache!

Nachhaltigkeit im Stadion heißt aber nicht gleich Nachhaltigkeit im Stadion!

Denn verdient der Fußball nicht auch eine nachhaltige Lösung? Die ganzen Vereine mit Tradition, die Fankulturen?! Ich stehe in der Gästekurve. Ich blicke auf unzählig viele unbesetzte Plätze. Von den Heim-„Fans“ kommt kaum bis gar keine Stimmung. Dank uns – und damit mein ich alle Werderaner – bedankt sich der Stadionsprecher für das am besten besuchte Spiel der Saison. Denn es brauchte all die Werderfans, um das PreZero-Stadion stärker als bisher zu füllen.

Akustisch sind wird definitiv in der Mehrzahl! Und wenn mich die frenetische Stimmung nicht getäuscht hat, sitzen alle Hoffenheimer – selbst in der Kurve.

Ohne Werder wär hier gar nichts los

Hallt es aus unserem Rang. Was als Ohrwurm noch lang erhalten bleibt, ist die Realität. Ich würde zu gern mal einen waschechten Hoffenheim Fan interviewen. Es gibt so viele Fragen, die mir auf der Zunge liegen. 

„Seit wann, bist du Fan?“ 

„Wenn man den Fußball, den Sport an sich, liebt, wie kann man vertreten, diesen Verein zu unterstützen?“

„Sind heute noch Fans aus Regionalliga-Zeiten da? Oder ist Hoffenheim erst durch Hopps-Millionen cool geworden?“

„Was war die schönste Auswärtsfahrt und warum?“

„Was ist das Besondere an der TSG?“

„Was würde passieren, wenn alle Vereine das gleiche Kapital zur Verfügung hätten?“

„Hat sich der Fußball aus deiner Sicht durch Hopp, Mateschitz und co. verändert?“

Wenn jetzt tatsächlich ein Fan der TSG sich diese Fragen durchliest und Antworten auf meine Fragen hat – schreibe sie mir unten in das Kontaktformular und ich veröffentliche das Interview in einem separaten Beitrag.

Wer Katar 2022 sponsert, macht sich mitschuldig

Ein Banner mit dieser Aufschrift wurde dann in unserem Block zur zweiten Halbzeit hochgehalten. Was für ein Statement! Auch dem ist nichts hinzuzufügen.

Ich vertrete klar die Meinung, dieses Event zu boykottieren und werde dem selber nachkommen. Selbst, wenn ein Niclas Füllkrug mit zur WM fahren würde. Was in sich leider auch ein großes Chaos ist, das muss jedem klar sein. 

Banner mit der Aufschrift: "Wer Katar 2022 sponsert, macht sich mitschuldig
Statement!

Aber wieder zurück zum Stadion

Tom geht es hervorragend. Wir stehen weit unten. Viel vom Spiel sieht man nicht. Es bleibt also nichts anderes übrig, als mitzufeiern. Aber da gibt es Schlimmeres. Wir trennen uns 1 : 2 und stehen auf Platz 4! Tom verrät mir nach dem Spiel: „Ich weiß jetzt, warum du so gern auf Auswärtsspiele fährst. Die Stimmung ist fantastisch und es gab keine Minute, an dem ihr die Mannschaft nicht frenetisch unterstützt habt“. Dem ist ebenfalls nichts hinzuzufügen. 

Wir stehen noch einige Momente mit anderen Fans aus anderen Regionen im Gang des Stadions, bis die Ultras die Kurve verlassen und sich Richtung Ausgang begeben. 

Anzeigetafel und leere Ränge - im Vordergrund Fahnen des SVW
Da geht die TSG heute im wahrsten Sinne des Wortes leer aus

Dort halten sie nochmals an und stimmen einen Fangesang an, mit dem ich diesen Beitrag abschließen möchte. Das ist Fankultur. Das ist Tradition, von dem so manch anderer Verein nur träumen kann!

Immer vorwärts SV Werder

wir werden für dich singen bis wir sterben

Du bist der Mittelpunkt unserer Welt, alles was zählt

Jeden Spieltag wieder hörst du unsere Lieder.

Immer auswärts, aber Zuhause

                
Der 5. Gastbeitrag.


Es ist eine ganze Weile her, als ich das letzte Mal im Bremer
Weserstadion war. Schon irre, nie ein richtiges Heimspiel vor der
Tür zu haben. Man fährt immer auswärts. Egal ob Weserstadion, Berlin, Freiburg
oder Frankfurt. Ich muss zugeben, ich beneide die Menschen, die
am vergangenen Sonntag mit dem Fahrrad nach Hause gefahren
sind. Für mich bleibt jedes Mal der ICE, rollende Koffer und ein
überfüllter Bahnhof. All das nimmt man in Kauf, um seine Mannschaft zu sehen, zu jubeln, den Alltag hinter sich zu lassen und für 90 Minuten
abzufeiern und zu supporten, als gäbe es kein Morgen mehr.
Fan zu sein, hat schon Therapie-Charakter. Wann bekommt man
denn sonst die Gelegenheit (ohne verrückt gehalten zu werden,
obwohl das beim Fußball ja auch oftmals der Fall ist) sich seinen
Frust mit anderen tausend Menschen von der Seele zu schreien
oder lauthals mitzusingen?
Fußball ist mein Ventil. Euphorie, Tränen und Freude. Zudem lernt
man immer neue Menschen kennen.
Aber ich will gar nicht zu viel erzählen. Dies ist der nächste
Gastbeitrag aus der Feder von Nicola Kellin. Ich kenne Nicola schon
viele Jahre aus meiner Münchener Zeit und ich kann euch
versprechen – mit keinem anderen Menschen macht die Kurve so
viel Spaß als mit Ihr. Wir haben bereits so viele Auswärtsspiele
besucht und könnten so viele Anekdoten erzählen, die für einen
eigenen Beitrag ausreichen.
Mein Lieblingszitat von Ihr, als ich durch all die Fahnen in der
Kurve eine Standardsituation nicht sehen konnte: „Du bist nicht hier um Fußball zu gucken, sondern für das Erlebnis!“
Und genau das mein ich – aber liest selbst. AUF EIN SPIEL!

Turbulente Zeiten


Es sollten eigentlich feierliche 10 Tage werden, doch es kam alles
ein bisschen anders. Beginnen wir am Anfang.
Vergangenen Freitag machte ich mich mit zwei Freundinnen auf
den Weg nach Dresden. Dort stand am Samstag das SEED-Konzert
auf dem Programm. Das erste Spiel von Werder in
Dortmund, das ich in dieser Saison nicht im Stadion sah.
Eine kleine Information, die schnell sehr wichtig wird. Beruflich bin
ich Veranstaltungskauffrau und organisiere für eine Agentur, die in der
Nähe von München ansässig ist – Fortbildungen für Ärzte, die wir
dann mit verschiedenen Tagungsleitern in ganz Deutschland
durchführen.
An besagtem Samstag war eine solche Fortbildung in Dortmund geplant. Der ärztliche Leiter und ein Referent sind Dortmund-Fans. Das war in der Vorbereitung der Veranstaltung bereits Thema und es dauerte nicht lange, dass ich am Morgen Bilder vom Bremer Bus mit Ole Werner bekam.
Ich hatte das Hotel als Location ausgesucht, in dem die Bremer Jungs schlafen sollten. Ein bisschen frustriert, dass ich diese Veranstaltung aufgrund des Konzertes nicht selbst machen konnte, verbrachten wir natürlich trotzdem einen schönen Tag in Dresden und ich schaute am Nachmittag das Spiel bis zur
89. Minute in einer Bar. Merkst’e was?!

Ein schönes Wiedersehen


Durch den Einlass-Start mussten wir uns dann schon auf den Weg machen, sodass ich das furiose Ende nur im Live-Ticker mitbekam. Nachdem dann eine Woche in Berlin folgte, mit der standesamtlichen Hochzeit meiner Schwester und einem abgesagtem (aufgrund von Unwetter) Ärzte-Konzert ging
es am Sonntagmorgen nach Bremen. Pünktlich gegen 15 Uhr kam ich am Hauptbahnhof an.

3 Freunde mit dem Weserstadion als Hintergrund
Ein Bier mit guter Unterhaltung geht einfach immer!


Aufgrund von Stau, war da der Fanmarsch schon fast unerreichbar. Nach langer Zeit traf ich mich dort auch mit Nadine, um wieder zusammen ins Stadion zu gehen.Das letzte Mal haben wir uns kurz in Nürnberg gesehen und
das, obwohl unsere Wohnorte München – Würzburg nicht allzu weit
entfernt liegen. Lange habe ich mich auf das Spiel gegen Frankfurt gefreut.
Zusammen mit einem Kumpel machten wir uns dann schon auf den Weg Richtung Stadion. Wir trafen an der Litfaßsäule vor der Ostkurve noch ein paar alte Gesichter und schwelgten in Erinnerungen, wie man sich vor ein
paar Jahren durch Zufall in der Straßenbahn kennenlernte und am nächsten Morgen auf der Weihnachtsfeier für Fanclubs wieder traf. Seither sind wir in Kontakt und tauschen für die Fanclubs gegenseitig Karten fürs Stadion etc.

Sonne im Weserstadion - im Fokus das Stadion und das Spielfeld
Here comes the sun!

Die Sonne im Gesicht


Und so schnell vergehen auch die Minuten und wir sind erst gegen
kurz vor 17 Uhr in der Ostkurve – die schon sehr gut gefüllt ist. Wir
finden ein sonniges Plätzchen, an dem uns die Ordner stehen lassen und tauschen uns mit anderen Fans noch etwas über Werder aus.
Wir können es gar nicht erwarten, bis das Spiel beginnt und schon
stimmen die Ultras erste Gesänge ein. Egal wie oft ich diese
Melodien höre, es geht durch Mark und Bein und man ist sofort
dabei und feuert die Mannschaft an und peitscht sie bei Bedarf auch
über den Platz. Erst zu Spielbeginn bemerken wir, wie sehr die Sonne blendet,
aber da müssen wir jetzt durch. Wie heißt es so schön, man ist nicht
im Stadion um das Spiel zu sehen, sondern für das Event und die
Feier an sich.

Freunde im Vordergrund in der Ostkurve im Weserstadion
Im Weserstadion lernt man einfach immer nette Menschen kennen

Schlag auf Schlag


Das erste Tor fiel leider viel zu schnell und für einen kurzen Moment
war die Ostkurve still. Damit hat wohl keiner gerechnet. Einmal schütteln und weiter geht’s. Das Spiel ging munter hin und her bevor irgendwie aus dem Nichts das Tor von Antony Jung fiel. Im Nachgang in der Wiederholung gesehen war das Tor wirklich knapp, aber es brachte die Ostkurve zum Brodeln. Wir kannten es ja aus den vergangenen Spielen, dass Bremen zurücklag und sich dann wieder aufrappelt und anfängt Tore zu schießen. Kurz danach machte Leo Bittencourt auch schon den 2:1 –Führungstreffer. Mit dem Kopf und bei der Größe.

Leider gab es in diesem Spiel zu viele individuelle Fehler. Friedl wirkte ein bisschen neben der Spur und Bittencourt musste früh verletzt ausgewechselt werden, sodass Frankfurt das Spiel noch einmal drehen konnte. Nur durch eine Abseitsstellung konnten wir von Glück sprechen, dass es nicht schon zur Pause 2:4 stand. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass auch der Schiedsrichter heute keine klare Linie hatte und in den gleichen Situationen unterschiedlich gepfiffen hat.

Spannend bis zur letzten Minute


Der Großteil der zweiten Halbzeit verlief ereignislos, bis dann
Marvin Ducksch im Strafraum am Fuß getroffen wurde und sich der Schiedsrichter nach dem Hinweis des Kölner Kellers die Szene noch einmal anschaut, und auf den Punkt zeigt. Den Elfmeter verwandelt Füllkrug sicher und es gab noch einmal ein Ruck, durch das gesamte Stadion. Alle gaben lauthals alles. Fast, aber auch nur fast wäre „Last Minute-Men“ Burke wieder
erfolgreich gewesen, als er mit einer Flanke den Frankfurter zu
einem Eigentor gezwungen hat. Leider ging der Ball sehr knapp über die Latte und es folgten drei Eckbälle, die nicht mehr verwandelt werden konnten.

Werder Fankurve mit hochgehobenen Schals im Stadion
Werder Bremen – ein Leben lang!

Fazit


Ja, die Abstimmung der Abwehr mit Pavlenka könnte besser sein
und wir müssen jede Woche wieder 120% geben und bei der Sache sein. Aber das, was ich bisher in dieser Saison auf dem Platz gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich und ich freue mich auf die restlichen Spiele. Nach dem Spiel und der Verabschiedung der Mannschaft ging es für ein abschließendes Bier in Richtung Ostkurvensaal, wo weitere bekannte Gesichter warteten. Da merkt man wieder, was für eine Große Fan-Familie Werder hat. Eine Familie, in der man gerne Mitglied ist.
So viele liebe Menschen habe ich bisher mit, durch oder über
Werder kennengelernt, die ich in meinem Leben nicht mehr missen
möchte – Nadine ist eine davon.

Danke für deinen Beitrag Nicola. Falls euch der Content von Nicola gefallen hat, schaut gerne auf ihrem Instagram Account unter „niundke“ vorbei.

Eiskalter Sieg

Der 4. Gastbeitrag aus Nürnberg.

Nicht ich habe Ihn verfasst, sondern Malte. Er kam in der Kurve am Spieltag gegen Nürnberg auf mich zu und erklärte sich feierlich bereit, die Feder in die Hand zu nehmen. Und hier ist der neue Beitrag. Auf ein Spiel!

Malte, der Beitragverfasser und Nadine. Im Hintergrund, das Stadion
Der heutige Gastgeber – Malte

Es geht los

Ich könnte jetzt den Blogeintrag damit starten, dass ich fast zwei Jahre nicht mehr im Stadion war. Dass Corona und ein längerer Auslandsaufenthalt dafür der Grund waren, aber eigentlich würde das dem Gefühl auf dem Weg zum Bahnhof nicht entsprechen.

Kaum habe ich meine Arbeit verlassen, nicht ohne die üblichen hämischen 2. Liga Kommentare meiner Kollegen, die nahezu alle Bayern Fans sind, setzt diese Erregung ein. Diese Vorfreude, die sich nicht rational erklären lässt. 22 Menschen laufen einem Ball hinterher und je nach Spielverlauf kann mich das mal locker zwei bis fünf Lebensjahre kosten. 

Sehnsuchtsort und Folterstätte

Am Hauptbahnhof warten schon die ersten bekannten Gesichter und nachdem die Logistik geklärt ist, Tickets, Getränke, Verpflegung besorgt, drängt man sich in den Zug. Zusammen mit leicht eingeschüchterten Erstsemester Studenten, die eine ruhige Fahrt zurück in die Heimat erwartet haben, rollen wir in Richtung Nürnberg. Die Maskenpflicht erschwert den Bierkonsum, aber verunmöglicht ihn nicht und so steigen Vorfreude und Pegel desto kürzer die Strecke wird. Als wir Nürnberg erreichen, hat sich bereits ein abendlicher Nebel über die Stadt gesenkt und taucht das Max-Morlock-Stadion mit seinem Flutlicht in eine mystische Stimmung. 
Spätestens jetzt weicht die Vorfreude einer elektrisierten Anspannung. Ebenso wie sich der Puls langsam beschleunigt, werden die Schritte zum Stadiontor länger und raumgreifender. Und dann blicken wir auf das Grün, das für uns Sehnsuchtsort und Folterstätte gleichzeitig ist. Der erstaunlich gut gefüllte Auswärtsblock übernimmt sofort Verantwortung und macht sich lautstark bemerkbar. 

Das Max Morlock Stadion. Blick aus der Auswärtskurve auf das Spielfeld
Auswärts daheim

Was für ein geniales Gefühl

Offenbar hat sich auch die Mannschaft etwas vorgenommen. Von Beginn an wird auf dem Platz und von der Südkurve Druck auf die Nürnberg ausgeübt. Doch dann werden wir rüde zum Schweigen gebracht. Wie aus dem Nichts liegt der Ball in unserem Tor und kurzzeitig macht sich Resignation breit. „Nicht schon wieder. Ist ja mal wieder typisch. War ja klar.“ Man kennt es. Doch so wie wir uns schnell wieder fangen, schütteln unsere Bremer den Schocker ab und übernehmen wieder die Kontrolle. 
Aber wie der Nebel wie ein Schleier über dem Stadion wabert, scheint das Nürnberger Tor oder ihr Torhüter Mathenia verhext zu sein. Immer wieder ist eine Hand, ein Fuß oder wenn das nicht mehr reicht der Pfosten unserem Glück im Weg. Doch anders als im letzten Jahr lebt diese Mannschaft, hat sie Willen und Lust auf Siege. Der Druck erhöht sich und letztlich ist es Niklas Füllkrug, dieser Totgesagte, der uns erlöst. Nach einer Flanke von Velkovic steigt er hoch und zeigt genau die Präzision im Kopfballspiel, die er so lange hat vermissen lassen. Eine Erlösung nicht nur für uns, sondern auch ihn persönlich. 
Unter uns machen sich jetzt Zuversicht und Wille breit, wie ich ihn lange nicht mehr erlebt habe. Als würden sich die Energien von Mannschaft und Fans verbinden, besteht nun kein Zweifel mehr, dass wir dieses Spiel gewinnen werden. Und doch dauert es bis kurz vor dem Schlusspfiff, bis Bittencourt den Block explodieren lässt. Die Mannschaft sprintet uns entgegen und nur die Absperrungen verhindern, dass auch wir ihnen entgegenfliegen. 

Die Mannschaft des SVW kommt in die Fankurve gelaufen
DER SVW IST WIEDER DA!

So endet das Spiel mit einem Sieg. Einem Sieg trotz Rückstand, einem Sieg gegen die Kälte, einem Sieg über ein verhextes Nürnberger Tor. 

Werder – einfach mein Verein

Ein Wermutstropfen bleibt dann aber doch zurück. Beim Jubel über das Siegtor stürzen vier Fans in den Stadioninnenraum. Einer unserer Freunde verletzt sich dabei am Kopf und verbringt sein Wochenende in einem Nürnberger Krankenhaus. Letztlich ist ein Schädel aber härter als der Nürnberger Boden und so darf er bald wieder nach Hause. 
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Werder Bremen sofort ein Hotelzimmer für seinen Begleiter zur Verfügung stellt und Leo Bittencourt sich mit einer Nachricht an ihn wendet und gute Besserung wünscht. Mein Verein ist schon echt ganz gut. 

So endet für uns der Tag erfolgreich, versöhnlich und selig. Fußball du bist so wunderbar, bis zum nächsten Mal bis ich dich und alles, was damit zu tun hat wieder verfluche. Aber heute, da bist du die schönste Sache der Welt. 

Und das war auch schon der 4. Beitrag von Malte. Wer wissen möchte, wer der Schreiber ist, wenn er nicht ins Stadion geht, folgt ihm unter Instagram unter dem Namen malt.esk