DIE WIR WOCHE – Round 1 – FIGHT!

Man könnte sagen, es sei das Vorspiel auf das, was uns im DFB-Pokal erwartet. Dies wird ein etwas anderer Beitrag. Ein Beitrag in 2 Akten. Heute bin ich in dem Stadion, in dem es tatsächlich Popcorn gibt. Ich bin zu Gast beim FC Hollywood. Die Bayern. Heute in München, Mittwoch im Pokal. Den 1. Akt gibt es von mir, den Nachschlag von Olaf Kretschmer. Was dieses Mal alles anders ist, könnt ihr hier nachlesen. Auf ein Spiel in der bayerischen Landeshauptstadt. 

Stolz auf unseren Fisch!

Es geht also mal wieder in aller Frühe los. Angekommen am Würzburger Hauptbahnhof, begegnen mir schon die ersten roten Gestalten. Ich sehe mich um. Jap, ich bin die Einzige in Grün-Weiß hier. Na Bravo. Das geht ja gut los, denke ich mir. Natürlich bin ich auch nicht inkognito. Das fällt auch schnell den Fans der gegnerischen Mannschaft auf. Schnell gehen die Gesänge los mit: „Was ist Grün und stinkt nach Fisch?“ – Euch wir das Lachen noch vergehen denke ich. Wenn nicht heute, dann im Pokal. Ab in den Zug. Eine kleine Schickimicki-Familie unterhält sich am Nebentisch über das heutige Spiel.

Sonnenaufgang in Würzburg
Morgens in Würzburg. Aufbruch nach München

München ist Grün-Weiß

München Ankunft 10:45 Uhr. Treffpunkt 11:00 Uhr am Marienplatz. Großes Wiedersehen alter Gesichter. Jetzt aber schnell zum Einsingen. Dort mit dem Ritual begonnen, gehen sofort die Handy Kameras der Touristen an. Ich komme mir vor, wie Brad Pitt, der auf einer Stunde Meet & Greet zu sehen ist. Wir scheinen DIE Attraktion. Sofort steigt das Wir-Gefühl, die breite Brust gegen die Bazis – und die Sonne scheint im vollen Glanze. Kaiserwetter. Besser kann es doch nicht sein. Um 13:00 Uhr geht es dann auf gen Stadion. Die einzigen Fans die Laute von sich geben sind definitiv WIR. Das ist allerdings aber auch nichts Neues :-).

2 Freunde auf dem Marienplatz im Werder Trikot
Neulich auf dem Marienplatz

Die Geschichte der Allianz Arena

Viele meiner treuen Leser wissen, dass ich oft über Stadien und deren historische Geschichten schreibe, hier ist das, was ich über die Arena finden konnte.

Die Vision war 1997: Fußball schauen als wahres Erlebnis. Die Stadt München hatte dafür plädiert, nicht ein neues Stadion zu bauen, sondern eher das Olympiastadion für geplante Zwecke zu nutzen. Rund 500.000 DM waren als Investition geplant. Nach langem hin und her kam es 2001 zu einem Bündnis zwischen dem TSV 1860 München und dem FC Bayern München. Jetzt stand auch fest, dass es ein neues Stadion geben wird. Es gab sogar einen Bürgerentscheid, bei dem die Mehrheit dann für den Bau des Stadions in Fröttmaning stimmte. Beide Vereine teilten sich die Anteile zu jeweils 50 %. Man entschied sich für den Bau von Herzog und de Meuron. Dank 700 Bauarbeiter die gefühlt, 24/7 die Woche arbeiteten wurde der Rohbau 2004 fertig. Der erste Sitz übrigens wurde an meinem Geburtstag des Double Jahres des glorreichen SVW angebracht. Das erste Ligaspiel bestritten am 05.08.2005 der FC Bayern und die Fohlen aus Gladbach vor 66.000 Zuschauern. Damals gewann der Gastgeber mit 3 : 0. Mittlerweile hatte man die Zuschaueranzahl auf 75.000 erhöht. Wie wir alle wissen, hatte der TSV das Mietverhältnis Mitte 2017 aufgehoben und wird nie wieder in das Stadion zurückkehren. 

Blick auf das Spielfeld der Allianz Arena aus der Gästekurve
Forza SVW

Alle Jahre wieder

Schon wieder der Jakobsweg von der U-Bahn zum Stadion. 1000 Stufen, die erklimmt werden möchten. Da hat man die Stadionbratwurst doch gleich wieder verbrannt. Oben angekommen, gibt es von den Ultras weiße T-Shirts zu kaufen. „Alle in Weiß nach München“ hieß es. Natürlich unterstütze ich meine Mannschaft mit dem Support und die Ultras für die Nächste Choreo damit. Und das WIR Gefühl steigt noch mehr.

Am Bratwurststand sehe ich dann doch tatsächlich, dass es auch Popcorn gibt. Für schlappe 4 Euro. Es ist ein Stadion, kein Kino! Auch, wenn manch Schauspieler gerne auf dem Rasen der Arroganz-Arena zum Einsatz kommt. Apropos Schauspieler. Lustig fand ich auch den Kommentar von Thomas Müller, der doch tatsächlich nach dem Düsseldorf Spiel behauptete, er würde nie einen Elfmeter verwandeln, wenn dieser unberechtigt vom Schiedsrichter vergeben worden sei. Klar, Herr Müller würde so etwas nie machen. 2016 Werder gegen Bayern im Pokal Halbfinale. Vidal´s Schwalbe forderte unfairer Weise den Elfmeter für die Rot-Weißen. Was habe ich damals getobt vor dem Fernseher. Das ganze Spiel wäre anders ausgegangen, hätte Vidal damals fairen Fußball gespielt. Schwalbe hin oder her. Wer hat den damaligen Elfmeter verwandelt? Kein anderer als Herr Thomas Müller höchstpersönlich.

Manchmal frage ich mich, ob der Typ nur einmal nachdenkt, bevor er den Mund aufmacht. Eher unwahrscheinlich. Dieses Jahr haben wir etwas gutzumachen. FORZA SVW!

Bus der Werder Mannschaft vor dem Hotel
Hier regiert der SVW

Wir und sonst keiner 

Ab in den Block. Alle in Weiß. Die Fans, das sind WIR. Die Stimmung ist von Anfang an famos. Jeder ist heiß auf dieses Spiel und es liegt in der Luft, dass heute mehr drin ist. Heute gehen wir im wahrsten Sinne des Wortes — STEIL! Das ist die Arena nämlich auch. Hier hat man übrigens wirklich Höhenangst, wenn man unter dieser Phobie leidet. 

Es geht los und die Erste Halbzeit wird angepfiffen. Die Münchener Fans halten während des Spiels noch ein Banner hoch. Was das wohl heißen mag, wissen die Anhänger nur selbst. Ich kann mir bis heute noch keinen Reim darauf bilden. Gerne Anregungen an mich :-). 

Ein Banner mit einer Aufschrift der Bayern Fans
Wer kann hier behilflich sein?

Die Bremer stehen hinten. Die Bayern blitzen zwar ab und zu durch, kommen aber zu keinem Erfolg. Die erste Halbzeit ist relativ ausgeglichen und ich bin wie in Trance in der Kurve und singe lauthals zu dem Takt der Trommel. Das ist Musik. Je mehr Energie von uns aus geht, desto mehr Energie haben die Spieler. Das bilde ich mir zumindest ein. Nach 45 Minuten und einem 0 : 0 ist einfach noch alles drin. Die Stimmung ist weiterhin am Kochen. Das bleibt sie auch bis wir die 58. Minute schreiben. Da sieht Milos Veljkovic nämlich rot. Ich übrigens auch. War das wirklich nötig?!

Jetzt spielen wir nur noch zu zehnt! Muss denn immer ein Spiel auf diese Art und Weise entschieden werden? Ca. 20 Minuten später klingelt es dann auch für die Gastgeber. Ich könnte kotzen! Da jubeln wieder die Erfolgsfans. Es ist unerträglich. Hoffentlich muss ich das heute nicht noch ein zweites Mal ertragen. Wir geben noch einmal Vollgas. Ein Unentschieden wäre unfassbar wichtig und gut! Leider kommt es zu keinem weiteren Tor. Ein Tor der Grün-Weißen hätte mir gut gefallen. 

Fans in der Kurve
Hauptsache wir haben Spaß

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Nicht nur eine Serie geht zu Ende. Die Serie, 2019 noch kein einziges Mal verloren zu haben, sondern auch die, in jedem Spiel als einziger Bundesligist getroffen zu haben, ist nun vorbei. Beider wurden wir heute beraubt. 

Eine Serie gibt es allerdings noch. Die, im Bremer Weserstadion Zuhause im Pokal seit 1988 ungeschlagen zu sein. Der Pokal schreibt eben seine eigenen Gesetze und über die wird Euch Olaf Kretschmer im nächsten Beitrag, in Runde 2 berichten! 

Heimspiel – Der Morgen danach

09:00 Uhr. Der Wecker klingelt. Ich öffne die Augen und merke, dass mein Schädel brummt. Vielleicht war es ein Becks zu viel am Vorabend auf dem Fan-Fest. Mein Kumpel Oli hat auf der Couch geschlafen und war mindestens genauso überrascht, wie schnell eine Nacht enden kann. Viel zu früh. Aber: Genug geträumt. Gleich geht es los!

Zwei Dosen Paulaner-Spezi auf dem Balkontisch
Spezi: Energie für ein anstrengendes Spiel

Wat mutt dat mutt – FCBSVW

Es kostete mich Überwindung überhaupt aufzustehen. Aber „wat mutt dat mutt.“ sagen wir Bremer. Also raus aus den Federn und ab ins Schmaus und Braus. Hier sollte das Katerfrühstück, bestehend aus Weißwurst, Breze und Bier, stattfinden.

Punkt 11:30 Uhr. So ein Katerfrühstück ist schon etwas Feines. Es gibt nicht einmal mehr Sitzplätze und einige essen im Stehen. Wir sind angespannt und fragen uns, was uns heute noch erwarten wird. Immerhin ist es schon zehn Jahre her, als wir die Bayern zuhause in München mit einem 5 : 2 „wegfegten“! Ich war natürlich live dabei. Die Mannschaft wollte das Spiel heute unbedingt gewinnen und wir waren mehr als heiß. Schreiben wir heute erneut Fußballgeschichte?

Apropos Geschichte — was hat München eigentlich noch zu bieten?

„Minga“ ist mit 1,5 Millionen Einwohnern, die einwohnerstärkste Stadt Bayerns. Sie zählt zu den Weltstädten und das lässt sich München gerne auch bezahlen. So stimmt es, dass die Mieten wirklich horrend sind und man in einigen Locations mit einem Gin Tonic auch den Wocheneinkauf bezahlen könnte.

Die Stadt „bei den Mönchen“ hat hier aber auch ihr Päckchen zu tragen. So erinnern sich viele wohl noch an die Geiselnahme an den Olympischen Spielen. 1635 bricht die Pest aus und ein Drittel der damaligen Bevölkerung fällt der Epidemie zum Opfer. Die Einwohnerzahl sinkt kurzzeitig von 22.000 auf 9.000 ab. Im gleichen Jahr kehrten die Schwedengeiseln nach München zurück, die Gustav II. Adolf von Schweden damals an sich riss, um die Stadt zu besetzen.

Auch München wurde im Zweiten Weltkrieg nicht verschont und bis Kriegsende war die gesamte Stadt zu fünfzig Prozent zerstört. Die Altstadt traf es mit neunzig Prozent besonders schlimm.

Skyline Münchens
Blick über München: Der Himmel der Bayern

Selbst ein grober Abriss der Geschichte Münchens würde hier den Rahmen sprengen. Wenn euch die Historie dennoch interessiert, kann ich die Nachtwärter Führung empfehlen. Für wenig Geld, die komplette Geschichte, hervorragend und mit viel Liebe erzählt. Hier noch meine persönlichen Sehenswürdigen für die nächste Auswärtsfahrt:

Blick auf das Spielfeld in der Allianz Arena
Die Arena füllt sich: Wir freuen uns alle auf das Spiel

Hier regiert der SVW!

13:00 Uhr geht es langsam gen Stadion. Rund 40 Fans starten gut gelaunt und lauthals Richtung U-Bahn. Es ist unfassbar kalt und nur ein Wegbier wärmt von innen. Ganz München konnte uns hören. Die Stadt ist heute Grün-Weiß.

Unten in der U-Bahn wird es richtig voll. Wir treffen auch erstmals auf Fans der gegnerischen Mannschaft. Wenn ich nach all meinen Erfahrungen, die gemütlichsten und friedlichsten Fans bestimmen müsste, dann wären es die des FC Bayern. Ich hatte auf Auswärtsfahrten schon ganz andere Situationen erlebt. Hier hat man uns akzeptiert und mit dem ein oder anderen kann man sich auf vollkommen normalem Niveau über Fußball unterhalten.

So friedlich wie die Bazis auch sind, ist auch ihre Stimmung. „Und schon wieder keine Stimmung FCB“ ertönt es von unserer Seite. Aber hier irgendwann mehr in einem eigenen Blog Beitrag. 15 Minuten lang, lassen die Fans unsere Gesänge über sich ergehen. Nach einem „Wir sind stolz auf unser’n Fisch — Werder Bremen“ Gesang, nahmen wir ihnen nun endgültig jegliche Grundlage zum Kontern. Humor? Können wir!

Ab ins Stadion!

Schön aufgewärmt — innen wie außen — kamen wir in Fröttmaning an. Mit Schal, Gesang und guter Laune geht es endlich in unser Domizil für die nächsten 90 Minuten. Immer noch kein Aufzug in der Arroganz Arena! Sport wird hier wirklich noch groß geschrieben. Alte Freunde, die ich schon seit 15 Jahren kenne, laufen mir über den Weg. Da es für die Gäste in den meisten Stadien nur alkoholfreies Bier gibt, stößt man eben mit dem an, was man kriegen kann.

20 Minuten vor Anpfiff stehen wir in der gegnerischen Kurve; zu Gast bei den Bayern. Die Ultras geben den Takt vor — und wir stimmen mit Leib und Seele ein.

Wir schreiben Minute Eins und es ist von der ersten Sekunde an, ein gutes Spiel. Werder zeigt sich von seiner kämpferischen Seite. Auch wenn wir hier als Auswärts-Fans in den letzten Jahren immer wieder schwere Momente hatten, kamen wir immer noch gerne her. Für uns waren es ein paar Minuten ins Stadion. Man bedenke, dass es für die Bremer mit 763 km, die weiteste Auswärtsfahrt der Saison ist. Und der Gästeblock ist restlos ausverkauft.

Wehende Fahnen in der Gästekurve der Allianz Arena
Die Stimmung kocht! Werder führt ✌️

Wir sind wieder zurück

25. Minute in der Allianz Arena. Es wird brenzlig vor dem Strafraum des FC Hollywood. Gondorf trifft. 0 : 1! Egal, was ich hier jetzt schreibe: Das war einer dieser Momente, die ich mit in mein Grab nehme und kaum beschreiben kann. Keiner konnte fassen, was hier gerade passiert ist.

Die komplette Gästekurve ist nicht mehr zu bremsen. Es gibt kein Halten mehr. Alle Bremer sind außer Rand und Band. Wir liegen uns in den Armen und können unseren Augen kaum trauen. All der Frust der Hinrunde — rausgeschrien bei diesem Tor. Wir sind wieder da!

Anzeigetafel der Bayern. Werder führt 1 zu 0
So geht das! 0 : 1

Die Stimmung hat Ihren Zenit erreicht. Werder war immer noch stark und am Ball. Leider fiel der Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause durch Müller. 1 : 1. Schade, aber zu verkraften.

Ich spüre meine Füße vor Kälte nicht mehr, doch die Stimmung ist alles andere als eingefroren. 15 Minuten durchatmen. Das brauchen wir nach dieser ersten Halbzeit. Wer weiß, was hier noch alles passiert. Eins steht fest — zu Null gehen wir heute nicht mehr nach Hause.

Ein Pfiff. Es geht wieder los.

Der Ball rollt und die zweite Halbzeit startet. Bei diesem Spiel kam übrigens mein Titelbild zustande. Hier sieht man keinem die Kälte ins Gesicht geschrieben. Im TV auch nicht. Man muss es einfach selbst erleben. Fußball kann einem eben nicht nur das Herz erwärmen.

Zwei Freunde beim Fußballspiel
Friendship never ends

63. Minute — Lewandowski! Absoluter Mist. Auf einmal sind sie wieder da — die Fans des FC Bayern. Viele kommen erst jetzt wieder aus der V.I.P Lounge. Ganz schön laut, wenn rund 73.000 Heimfans verlauten lassen, dass ihre Mannschaft ein Tor erzielt hat. Das kann jetzt ganz bitter enden. Meist verliert Werder hier den Mut und lässt sich fallen. WEIT GEFEHLT!

Werder will diesen Sieg.

74. Minute. Sule. Aber nicht für die Bayern, sondern für uns! Eigentor. Es steht 2 : 2. Wir wieder außer Rand und Band. Erneut die Chance, hier 3 wichtige Punkte mitzunehmen. Was für eine Partie. Für 15 Euro kommt hier nicht nur der Kreislauf in Schwung, sondern auch die Dopamin-Ausschüttung.

Kurz darauf aber das 3 : 2 für die Gastgeber. Wieder traf der gebürtige Warschauer für die Roten. Wir feuerten weiter. Nicht nur unsere Jungs auf dem Platz, sondern auch wir auf der Tribüne. Einige von uns haben schon längst keine Stimme mehr.

Der SVW hatte noch 10 Minuten Zeit, das Spiel zu drehen. Jetzt bloß nicht Aufgeben. Der Capo unten bei den Ultras motiviert uns. Das kann man sich wie bei einem Workout im Fitnessstudio vorstellen, bei dem man noch ein paar Minuten durchhalten muss.

6 Tore – 90 Minuten

Viele denken sich bestimmt, dass wir jetzt super enttäuscht sind, weil wir eine Führung aus der Hand gegeben haben. Weit gefehlt beim Fußball. Klar, das ein oder andere Gegentor nervt uns, aber das dürfen wir uns nicht anmerken lassen. Wenn der Rückenwind und die Richtung stimmen, dann geht es auch viel leichter nach vorne. Der Rückenwind sind WIR — die Fans. Bedingungslos. Das macht uns aus und nach 90 Minuten Spielzeit und einem letzten Tor von Thomas Müller, unterliegen wir hier am Weißwurstäquator mit 4 : 2. Dennoch ein tolles Spiel.

Zwei Fans nach dem Spiel FCB gegen SVW
Das Spiel ist durch. Wir feiern weiter.

Das Lied von Eis und Feuer

Wir machen uns schließlich auf dem Heimweg. Singen weiter unsere Lieder und freuen uns – vor allem auch auf unser Bett. Die Stimmung in der U-Bahn famos, allerdings nicht von den Fans in Rot, sondern von uns in Grün. Ich gucke in die Gesichter der Fans, deren Mannschaft 3 Punkte geholt hat. Man könnte meinen, sie kommen gerade von einer Beerdigung. Schade, dass für sie Fußball so gar nicht mehr spannend scheint. Ein bisschen tun sie mir leid. Die Gefühle von Euphorie, Leidenschaft und Liebe scheinen erloschen. Aber unser Feuer brennt — es heißt nicht umsonst in unserer Hymne — „ihr seid cool und wir sind heiß.“