Auf ein anderes Spiel – aus drei Blickwinkeln – No. 3

Freunde des guten Fußballgeschmacks – es geht in die finale Runde. Dieses Mal nimmt uns Johannes mit auf sein Erlebnis und seinen kulinarischen Schmankerln. AUF EIN SPIEL.

Paulaner Spezi oder Märzen – Hauptsache Bierflaschenoptik

Servus in die Runde, nun darf ich mich auch mal zu Wort melden. Bislang war ich nur eine Begleiterscheinung. Mein Name ist Johannes, Schalke-Fan und generell begeisterter Zuschauer von diesem tollen Sport.

Als Fahrer auserkoren, geht es Richtung Darmstadt. Während bei den anderen beiden das flüssige Gold die Kehle hinabrinnt, hat Phil für mich mit Paulaner Spezi vorgesorgt. Blicke besorgter Autofahrer auf der Autobahn („der wird doch nicht“) lasse ich unkommentiert. Es handelt sich ja dabei lediglich um Cola-Orangen-Limonade. Nur ein drängelnder und fernlichtabfeuernder Volkswagenfahrer bekommt eine Geste italienischen Ursprungs zu sehen.

Drei Freunde, die mit Bier in der Lilienschänke anstoßen und sich auf den Anstoß freuen
Prost!

Fehl am Platz wie Vitaminsalat

Hotel – check. Lilienschänke – check. Dort angekommen heißt es jetzt auch für mich DURST. Die erste Runde Pils ist bestellt und nachdem die Mettbrötchen auf dem Tresen einen etwas traurigen Eindruck machen, ordere ich Pommes und Chickennuggets. Eine kleine Grundlage muss ja geschaffen werden. Nachdem mein Namensvetter Giovanni und sein Kollege Martin an unserem Tisch Platz nehmen, erfolgt eine Salve an Sticheleien und Provokationen, damit ich mein Ticket an Martin abtrete.

Neben der steigenden Lautstärke fallen auch immer ausgefallenere Vergleiche. Hier muss auch der Vitaminsalat, den es für gute zehn schlanke Euronen zu bestellen gibt, herhalten. Um unsere Mienen zu besänftigen, bestellt Martin einen Tee, was Philipp zum Anlass nimmt, den Teebeutel in Martins Bier zu versenken, als dieser seinem Freund die Hand gibt. Leider bekommt das Martin doch irgendwie mit und fängt an, sämtliche Getränke zu vertauschen. Um einen versöhnlichen Abschied zu gestalten, schmeiße ich noch mal eine Runde Pils, bevor wir in Richtung Stadion aufbrechen.

Johannes, der sich grade beim Trinken fast verschluckt, da er so lachen muss
Bei Bester Laune

Balsamico, Basilikum oder Bärlauch

Wir erhalten unsere VIP-Bänder und eine Hostess weist uns den Weg mit: „Sie dürfen in die obere Etage, Sie sind sozusagen etwas Besseres“. Geil, denke ich mir! Dort angekommen suche ich gleich das Buffet auf und lasse mir Roastbeef mit Kartoffeln und einer grünen Creme reichen. Nachdem ich gefragt werde, um was es sich dabei handelt, antworte ich zuerst mit Balsamico, um mich direkt mit Basilikum zu korrigieren. Letztendlich klärt Philipp auf, dass es sich hierbei um Bärlauch handelt. Wir leeren unsere Getränke, füllen sie erneut auf und suchen unsere Plätze. 

Bier aus der VIP Tribüne wird gehalten - im Hintergrund das Stadion
Gute Getränke bei guten Getränken

Auf ein Bier mit Papa Schuhen

Hinter mir sitzt ein Herr, der mich sofort freundlich begrüßt und mich willkommen heißt. Es stellt sich raus, dass es sich hierbei um den Vater des Darmstädter Torhüters handelt. Wir stoßen an und unterhalten uns angeregt, bevor es mit dem Einlauf der Mannschaften losgeht. Bei den Toren spüre ich seine Pranken auf meinen Schultern landen. Wir verabschieden uns in die Halbzeit mit der Empfehlung auf jeden Fall die Currywurst probieren zu müssen. Gesagt, getan. In der Pause treffen wir Johann und Tobi, die wir kurz vor dem Spiel kennengelernt haben wieder. Wir erzählen ihnen von Phils Ausflug, was für ein allgemeines Amüsement sorgt. Nach einer guten zweiten Hälfte und dem darauffolgenden Abpfiff sprechen wir noch kurz mit Franky dem an dieser Stelle noch mal ein großer Dank gebührt.

Freunde mit Frank Ronstadt auf dem Bild - dahinter das Spielfeld
DANKE FRANKY!

Loge 109

Nachdem wir uns verabschiedet haben, geht es diesmal wieder mit Phil in die Lounge, in diese jetzt auch nach und nach die Spieler eintreffen. So sitzen wir an einem Tisch unter anderem mit Tobias Kempe, sowie in unmittelbarer Nachbarschaft zu Fabian Holland. Philipp versorgt vor allem sich und uns mit Getränken. Während wir uns mit Tobi und Johann unterhalten, bemerkt keiner Phils erneutes Verschwinden, bis mein Handy klingelt. „Komm in die Loge 109!“ – „Was Loge 109“? Es gibt die Logen 1-20. Ich laufe, einer Eingebung folgend, Richtung Loge 19. In dieser sitzt Philipp und genießt das Ambiente bei dem ein oder anderen Schluck gehopften Alkohols. Während unserer Unterhaltung  betritt eine Servicekraft die Loge. Diese wird von Philipp mit großspurigen Worten herauskomplimentiert. Er möchte noch ein bisschen das Feeling seiner „von ihm gemieteten Loge“ genießen und ich lasse ihn.

Blick auf leere Ränge und einem leeren Spielfeld bei Flutlicht
Sitzplatzromantik

Zapfenstreich

Irgendwann endet jeder schöne Tag und wir machen uns auf den Weg Richtung Hotel. Da Philipp Angst hat zu verdursten, hat das Schlitzohr geschafft, zwei Flaschen Bier und dazugehörige Flaschenöffner hinaus zu mogeln. Trocken geht keiner ins Bett. Im Hotel angekommen dauert es nicht mal zwei Minuten, bis erst die Nachttischlampe am Boden liegt und Philipp den Schlaf des Gerechten schläft.

Das war der letzte Beitrag aus der Reihe. So empfindet jeder Mensch die Eindrücke eines Spiels auf seine Art und Weise. So hat jeder seine Schwerpunkte in der Fußballwelt.

Hiermit spreche ich noch meinen Dank an Frank Ronstadt aus und wünsche ihm eine schnelle Genesung, da er sich kürzlich verletzt hat.

Somit verabschiede ich mich und freue mich auf euch gegen Mainz kommenden Samstag. Da könnt ihr wieder alles zum glorreichen SVW nachlesen.

AUF EIN SPIEL!

Auf ein anderes Spiel – aus drei Blickwinkeln – No. 2

Freunde des guten Fußballgeschmacks – Dder zweite Blogbeitrag aus der besonderen Reihe „Auf ein anderes Spiel“. Dieses Mal ist Philipp der, der die Feder führt. Wie er das Spiel wahrgenommen hat, die Reise dorthin empfand, was ihm Fußball bedeutet und wo er die 90 Minuten geguckt hat, erfahrt ihr hier – AUF EIN SPIEL!

Die Vorbereitung

Meine Vorbereitungen für den heutigen Tag starten früher, als die, meiner Mitreisenden. Da ich nicht direkt aus der Mainstadt Würzburg komme, beginnt der Antritt meiner Reise bereits um kurz nach 13:00 Uhr. 

Schnell noch ein paar Flaschen Orangenlimonade für den nächsten Morgen eingepacken, sich von der Familie verabschieden und schon geht es los Richtung Würzburg. Das Wetter spielt heute optimal mit. Als würde es wissen, dass wir den Tag heute am BÖLLENFALLTOR verbringen werden. Ich sammele noch Nadine ein, dann fahren wir zu Johannes, wo wir das Fahrzeug wechseln. Ab jetzt geht es los – Zielort: Darmstadt.

Mit Johannes habe ich schon den ein oder anderen Stadionbesuch hinter mir, wohingegen es erst mein zweiter Besuch gemeinsam mit Nadine ist. Zur Fahrt selbst wurde aus meinen Augen bereits alles in diesem Beitrag erwähnt. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.

Jonathan Heimes Stadion am Böllenfalltor
Willkommen in Darmstadt

Die bekannte Unbekannte

Ein Besuch im Stadion am Böllenfalltor ist für mich nicht unbekannt. Bereits Ende Oktober 2021 sind Johannes und ich der Einladung von Frank Ronstadt gefolgt und durften sein „Wohnzimmer“ das erste Mal kennenlernen.

Zuvor noch schnell im Hotel einchecken, ein Taxi bestellen und das Zimmer beziehen. Zeitlich hat alles so wunderbar geklappt, dass wir den Taxifahrer noch beim Espresso trinken in der Hotellobby überrumpeln.  

Die Fahrt zum Stadion verläuft entspannt und es entstehen erste fußballerische Expertengespräche. Der Taxifahrer erklärt uns seine Verbundenheit zum Verein und die Fahrt vergeht wie im Flug.

Da wir uns genug Zeit vor dem Spiel eingeplant haben, geht es noch auf ein paar Bier in die Lilienschänke, natürlich mit Blick auf die heutige Bundesligakonferenz. Dass Fußball verbindet, erkennt man daran, dass man beim Fachsimpeln nicht lange alleine bleibt. So kommt es, dass wir drei Bier später nicht mehr zu dritt am Tisch sitzen. 

Martin, der die Mannschaft aus Kaiserslautern vertritt und sein Pendant „Jojo“, als Lilienfan anwesend, vervollständigen unser Quintett. Ein Thema, das uns den ganzen Aufenthalt begleitet, der Fußball. Doch wie soll es auch anders sein, endet diese Zusammenkunft, als wir uns auf den Weg machen müssen, um unsere Eintrittskarten abzuholen. 

3 Freunde die kurz davor sind, ins Stadion zu gehen
Das Trio – bereit für das Spiel

Das Spiel

Mit den Karten in der Tasche, dürfen wir uns heute in der Schlange für die Loge anstellen. Für mich der erste Besuch in diesem Bereich eines Stadions. Vor dem Spiel lassen wir uns noch kulinarisch verwöhnen, bevor es auf die Suche nach unseren Sitzplätzen geht. Wir sitzen leicht versetzt. Johannes und Nadine in der Nähe der Trainerbank, ich knapp dahinter.

Ich nutze die Zeit bis Anpfiff kurz, um mir meine Beine zu vertreten. Zurück durch die Loge, ein bisschen an der frischen Luft, schaue ich, wie weit mein VIP-Bändchen noch zu nutzen ist. So passiert es, dass ich kurzfristig und spontan meine Sitzmöglichkeit gegen einen Platz in der Kurve der Lilien eintausche. Begleitend mit der fantastischen Choreo, feuere ich die mir sehr sympathische Heimmannschaft lautstark über die nächsten 90 Minuten an. 

Blick aus der Darmstädter Kurve mit Blick auf das Spielfeld
Aus einem ganz anderen Blickwinkel. Die Stimmung ist famos!

Die Stimmung der Menschenmasse um mich herum nimmt mich auf seine besondere Art und Weise mit und so singe ich Arm in Arm mit den Fans der Darmstädter ein Lied nach dem anderen. Die beiden Tore von Stojilkovic verpasse ich leider unglücklich, als ich mir ein neues Kaltgetränk holen möchte. Aber das macht der Stimmung der zweiten Halbzeit keinen Abbruch. Mit der 2:0 Führung ziehen die Anhänger auf der Jonathan-Heimes-Tribüne, die beeindruckende Stimmung 90 volle Minuten durch.

Darmstadt Fans feiern ihre Mannschaft
Party!

Die dritte Halbzeit

Nach Abpfiff und angeschlagener Stimme, geht es für mich wieder zurück zu Johannes und Nadine. 

Wir haben noch kurz die Möglichkeit, mit Franky persönlich ins Gespräch zu kommen, das Spiel zu analysieren und sich privat austauschen.

Nach dem Verabschieden ist vor dem VIP Bereich.

Wir lassen die gewonnenen Eindrücke auf uns einwirken und genießen den Moment. Genaueres will aber ich hier noch nicht vorwegnehmen, denn wie schon der Titel dieses Eintrages verrät, folgt zeitnah der Blickwinkel von Johannes.

Die Dankbarkeit

Fußball bedeutet für mich, Verbundenheit und Emotionen. Ein Sport, mit dem ich von klein auf groß geworden bin. Fußball verbindet und lässt Freundschaften entstehen, egal welche Mannschaft du anfeuerst. Und so bin ich dankbar, dass Franky uns zu diesem Abend eingeladen hat und für meine beiden fußballbegeisternden Mitfahrer, mit denen der Trip erst besonders wurde. 

Ich freue mich auf weitere wunderbare Fußballmomente. Und wie Nadine möchte ich meinen Beitrag mit dem Satz beenden:

Und ich liebe den HSV, nichts wird das ändern. Jemals.

AUF EIN SPIEL!