Last but not Least

Blick auf die Ebbe

Der letzte Spieltag. Der letzte Saisonbeitrag von mir. Ein letztes Mal Zladdi im Werder-Trikot und ein paar abschließende Gedanken. Alles zusammengefasst im letzten Teil der Beitragsserie. 

90 Minuten plus Nachspielzeit

Kohfeldt wechselt aus. Nicht irgendwen; Juno! Sofort ist die Gänsehaut wieder da. Applaus und Gesang für den Österreicher. Kurze Zeit später ist das Spiel vorbei. Werder und Leverkusen trennen sich 0 : 0. Und jetzt beginnt der traurige Teil. Abschiede kann ich nicht. Ich weiß, ich bin die Erste die sagt was Sache ist. Direkt, knallhart, ehrlich. Aber harte Schale, weicher Kern. 

Bei emotionalen Dingen bin ich nicht nur nah am Wasser gebaut, ich stehe quasi mittendrin. Die Mannschaft versammelt sich auf dem Spielfeld und ein Betreuer reicht den Jungs ein Banner. „Danke für 34 Heimspiele“ stand letztes Jahr drauf in Dortmund. Mal sehen, was sie sich dieses Mal haben einfallen lassen. Langsam lüftet sich das Geheimnis: 

„Danke. Ihr macht den Unterschied.“ 

Banner mit der Aufschrift: Danke ihr macht den Unterschied
DANKE JUNGS!

Das ist die Art der Mannschaft Danke zu sagen. Gänsehaut! Überall laufen die Kinder der Spieler auf dem Rasen umher. Juno kommt mit seinem Kleinen auf dem Arm der Ostkurve näher. Irgendwie zurückhaltend. Als er den Sohn in gute Hände abgibt, kommt er weiter Richtung Block und lässt sich feiern. Eine Sekunde später steht er auf dem Zaun mit dem Megafon in der Hand. Keine Ahnung was er sagt. Die Stimmung ist famos. Das ist was zählt. Später kommt die komplette Mannschaft und klatscht mit den Fans ab. Applaus. 

Das Leben passiert da draußen. Man kann es sogar anfassen.

Fotos habe ich nicht viele gemacht. Bewusst nicht. Wir leben sowieso in einer Zeit, in der wir nur noch selten Dinge wirklich wahrnehmen und erleben. In der Münchener U-Bahn sehen sie alle wie Zombies runter auf Ihr Smartphone. Der Haltung zum Leid. Auf dem Marienplatz kann es gut sein, dass dir jemand den Weg schneidet. Alles nur, weil wir uns abhängig gemacht haben. Jeden Moment nur noch dazu nutzen, wer was auf Instagram gepostet hat. Nützlicher Content? Fehlanzeige. 

Immer wieder geht es nur darum, sich von der Besten Seite zu präsentieren. Wir nehmen als Zuschauer teil und gucken uns an, wer als nächstes berichtet, wie toll er ist. Wozu? Um uns kostbare Zeit stehlen zu lassen, freiwillig. Alles nur fake. Wir lenken uns ab, um nicht wahrzunehmen welches Glück wir haben, am Leben zu sein. Keiner von uns lebt noch wirklich im Moment. Wir melden immer wieder uns fleißig beim Yoga an, um zu meditieren. Wieder zu uns selbst zu finden. Oder wir verreisen.

Tausende Kilometer legen wir zurück, um nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Was machen wir, wenn wir verreisen? Fotos. Mit dem Smartphone natürlich. Um was? Leuten zu zeigen wie toll der Urlaub war? Auf Instagram oder Facebook. So schließt sich der Kreis. Es dreht sich mehr und mehr alles um einen selbst. Beobachtet es mal. Und geht Essen mit euren Freunden. Beobachtet, wie oft eure Begleitung am Handy ist und wie oft sie dir wirklich zuhört. Da geht es los. Und wo hört das auf? Hört es überhaupt auf?

Fußballplatz mit Blume
Pause auf dem Rasen.

All good things come to an end – Saisonpause

Was definitiv aufhört ist die Saison. Mit ihr die schönsten Momente des Jahres. Der viel traurigere Aspekt gegenüber einer neuen Samstagsbeschäftigung ist, dass nichts mehr so wird, wie es war. Spieler gehen. Neue Spieler kommen dazu. Die Mannschaft ist im Wandel und tritt nie wieder so auf wie einst am letzten Spieltag. Man sagt tschüss. Ebenso auch in Hamburg. Der HSV ist abgestiegen. Ein Stück Fußballgeschichte wurde neu geschrieben und ich kann es kaum glauben. Kein richtiges Nordderby mehr in der 1. Bundesliga. 

Der Kracher aber wartet in Liga 2. Pauli gegen Hamburg heißt das wohl heißbegehrteste neue Derby der nächsten Saison. Wir müssen uns mit Hannover oder Wolfsburg zufrieden geben. Saisonpause bedeutet aber nicht, dass ihr nichts von mir hören werdet. Sobald es etwas gibt, berichte ich. Zudem ist geplant, die Jungs im Trainingslager zu besuchen. „Auf ein Testspiel“ sozusagen. 

Erweiteter Horizont

Die Sonne neigt sich und verabschiedet sich so langsam. Meine Familie, mein Freund und ich fahren an den Strand. Sehen der Sonne entgegen und spazieren im Sand. Diese Brise habe ich vermisst. Mein Herz blutet gerade ziemlich stark als ich auf das Wasser blicke, das noch da ist. Ebbe. All das hab ich erlebt an einem Tag. Ich liebe diese Luft, sie riecht nach Meer. Egal wer behauptet, was grün ist und nach Fisch stinkt. Ich bin stolz drauf. Gerade weil diese Leute nie sehen werden, wie schön es hier ist. Verliebt in dieses Bundesland. Ich sitze mit einem Kaffee am Strand und genieße die Aussicht. Sehe der Sonne beim untergehen zu und bemerke mal wieder, wie schön das Leben sein kann. 

Wir haben einfach verlernt für die kleinen Dinge im Leben aufmerksam zu sein. Immer muss es noch besser sein. Schneller, weiter. Dabei reichen nur ein paar Kleinigkeiten um den Moment perfekt zu machen. Dich. Eine kleine Bilderreihe lädt zum Träumen ein. Viel Spaß dabei!

Skyline der Extraklasse

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Für die Füchse unter Euch, die meinen Instagram Kanal verfolgen: Herzi hat seine Wette verloren. Für Ihn geht es bald auf Reisen mit dem Fanclub. Die ganze Story könnt ihr nachlesen unter den Namen – Littlemisssunshine18990

Was ich noch zu sagen hätte…

Ein Dank geht zudem an die Menschen, die mich jedes Mal aufs Neue Supporten. Meine Story teilen, liken und hinter dem stehen, was ich hier fabriziere. Dieser Blog ist ein wahres Herzensprojekt für mich und es erfreut mich, wenn euch diese Zeilen hier etwas zurückgeben. DANKE für eure Unterstützung. 

Besonderer Dank geht raus an: 

  • Max. Ohne dich wäre der erste Stein nie ins Rollen gekommen. Du bist mein kritischster Leser und von Anfang an dabei. Danke für deinen unermesslichen Support und deine Liebe.
  • Martin. Danke, dass du bisher jeden Beitrag geteilt hast und deinen Senf dazugibst.
  • Fredi. Danke für das ganze Bildmaterial und deinen Support aus dem Norden.
  • Meine Familie. Danke an meine Mama, meinen Onkel Heiko und meinen Bruder Mike.
  • GWM. Danke für die verrückten Auswärtsfahrten mit euch. Ihr gebt mir den Input zu schreiben. Danke dafür, dass ihr der beste Fanclub seid, den Werder und jedes Mitglied haben kann. Ich darf ein Teil davon sein und bin unendlich dankbar und stolz drauf. Für all die genialen Spiele, die wir gesehen haben und noch sehen werden. Ich verabschiede mich vorerst bei Euch und tauche demnächst wieder auf aus dem Off ☺

Genießt die freien Samstage und wir sehen uns bald schon wieder in alter Frische: Auf ein Spiel!

Autor: aufeinspiel

Nordisch by Nature!

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